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Thomas Steier
Junior Mitglied Benutzername: Thsteier
Nummer des Beitrags: 57 Registriert: 04-2003
| Veröffentlicht am Sonntag, 02. November 2003 - 21:34 Uhr: |
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Hallo, kann man den cw-Wert eines Körpers eigentlich auch berechnen, oder nur experimentell bestimmen? Irgendwie finde ich nirgends Informationen dazu (außer, daß eine Scheibe einen cw-Wert von 1,1 und Kugel einen cw-Wert von rund 0,3 aufweist). Der Verweis auf die sog. Reynoldsche Zahl hilft mir da auch nicht weiter, zumal es bei diesem Begriff bleibt... Barrowman schweigt sich auch aus. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, daß man den Wert wirklich nur empirisch ermitteln kann - schließlich gibts's doch Formeln für alle (un-)möglichen Gelegenheiten Viele Grüße, Thomas |
Jörn Martens
Moderator Benutzername: Joern
Nummer des Beitrags: 479 Registriert: 12-2000
| Veröffentlicht am Sonntag, 02. November 2003 - 23:57 Uhr: |
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Hallo Thomas, also, den cw Wert eines Körpers exakt zu berechnen ist vermutlich ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen. Der cw eines Körpers ist von so vielen Faktoren bestimmt, dass eine Formel dafür sehr komplex ist, daher wird man hier nur mit Computersimulationen Erfolg haben. Wie gut die Näherungen heutiger Simulationen sind kann ich dir aus dem Bauch raus nicht sagen. Im Allgemeinen wird der cw aber auch heute noch experimentell im Windkanal bestimmt. Zur Reynolds-Zahl (Re): Diese dimensionslose Größe ist ein Kiterium für den Übergang von laminarer zu turbulenter Strömung. Bei ungefähr Re = 1000 - 2000 findet dieser Übergang statt. Der Strömungswiderstand ist bei turbulenter Strömung sehr viel größer (~vm2) als bei laminarer Strömung (~vm). Normalerweise wird Re v.a. bei der Berechnung von Strömungen in Rohren verwendet: vm * l Re = ---------------- v vm: mittlere Strömungsgeschwindigkeit l: Abmessung der Strömung v: kinematische Viskosität. |
Oliver Missbach
Forum-Administrator Benutzername: Oliver
Nummer des Beitrags: 3856 Registriert: 01-2000
| Veröffentlicht am Montag, 03. November 2003 - 00:22 Uhr: |
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Wie gut die Näherungen heutiger Simulationen sind kann ich dir aus dem Bauch raus nicht sagen. Im Allgemeinen wird der cw aber auch heute noch experimentell im Windkanal bestimmt. Dieser Frage sind wir vor ein paar Jahren mal nachgegangen. Die Simulation wäre jedenfalls sehr aufwendig gewesen, auch wenn die Rechnertechnik heute leistungsfähiger ist. Eine relativ exakte Antwort wäre nur im Windkanal möglich gewesen. Wir hatten daher mal Windkanaltests bei der früheren MBB in Ottobrunn in Erwägung gezogen und entsprechende Vorabgespräche geführt. Leider waren unsere Modelle für solche Zwecke einfach zu klein, die Instrumente in den dort verwendeten Windkanälen hätten nicht sensibel genug reagiert. Von Vern Estes gab es mal einen Plan zum Bau eines sehr einfachen Windkanals, der für unsere Modelle die richtige Größe hätte. Evtl. gibts den noch irgendwo im Netz? |
georg mueller
Mitglied Benutzername: 45grad
Nummer des Beitrags: 76 Registriert: 08-2002
| Veröffentlicht am Montag, 03. November 2003 - 07:22 Uhr: |
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also so viel ich weiß gibt es in griesheim bei darmstadt einen windkanal der auch für flugzeugmodellflieger testet der kanal ist ein anhängsel von der uni ich hab ihn mir schonmal angeschaut vieleicht kann man da entsprechende modelle testen auf jeden fall sind die menschen dort üveraus freundlich und hilfsbereit MFG |
Thomas Steier
Junior Mitglied Benutzername: Thsteier
Nummer des Beitrags: 58 Registriert: 04-2003
| Veröffentlicht am Montag, 03. November 2003 - 10:38 Uhr: |
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Hallo, und erstmal vielen Dank für die Infos. Daß das kompliziert wird, habe ich schon geahnt - aber daß es SO verrückt wird... Mir geht es dabei eigentlich weniger um konkrete Experimente, sondern eher darum, die Auswirkungen von Form- und Abmessungsänderungen (zB konische statt ovigaler Spitze, Flossen mit Rundkante vs solche mit Profilschliff) schon beim Entwurf herauszufinden. Auch Berechnungssoftware wie zB SpaceCAD geht ja von einem konstanten cw-Wert aus. Da wäre es eben praktisch, wenn man (ähnlich Barrowmans Druckpunktberechnung) die Sache anhand von Formeln vorher abschätzen könnte und nicht nach Versuch-und-Irrtum vorgehen müßte. Aber da ich weder die Kenntnisse für die Modellierung solcher Probleme habe noch hier ein CRAY rumsteht, werde ich wohl die Finger davon lassen (müssen). Viele Grüße, Thomas |
Sly Wartmann
Moderator Benutzername: Sly
Nummer des Beitrags: 1001 Registriert: 10-2002
| Veröffentlicht am Montag, 03. November 2003 - 10:51 Uhr: |
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Benutz mal RockSim, die Version fünf gibt es als Testversion, Rocksim berechnet den tatsächlichen Luftwiderstand und hat auch alternative Berechnungen zu den Barrowman-Formeln integriert.
Gruss,Sly
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Huge Panic
Neues Mitglied Benutzername: Hugepanic
Nummer des Beitrags: 4 Registriert: 11-2003
| Veröffentlicht am Freitag, 21. November 2003 - 08:50 Uhr: |
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stellt sich eher die frage nach dem sinn. sicher wär´s schön den cw-wert berechnen zu können. aber warum? die "perfekte" form wird man eh nie erreichen. für unterschall gibt´s halt "DEN" stromlinienkörper (spietze rund), und für überschall fährt/fliegt man halt mit was "spitzem" am besten. bei überschallflugzeugen ist´s halt ein mix. starfighter zum beispiel hatte messerscharfe eintrittskannten, dafür war der langsamflug heikel. und wenn du von einer bestimmten form den cw-wert haben willst, dann pak deine rakete halt in nen windkanal. für überschall nimmst dann halt nen (flach-)wasser-kanal. wenn hier schon jemand von ottobrunn redet. die fh münchen hat auch nen windkanal + den ein oder anderen wasserkanal. wenn man da einen der assistenten oder profs. dafür begeistern kann geht da sich mal was. (Beitrag nachträglich am 21., November. 2003 von hugepanic editiert) |
Florian Grassegger
Moderator Benutzername: Shooter
Nummer des Beitrags: 523 Registriert: 10-2002
| Veröffentlicht am Freitag, 21. November 2003 - 10:28 Uhr: |
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Hallo Huge Panic (währe schön wenn man Dich mit richtigem Namen ansprechen könnte). Die Frage nach dem Sinn ist relativ einfach zu beantworten. Es geht dabei sicher nicht um die Ideale Form denn die ist wie Du geschrieben hast hinreichend bekannt. Vielmehr geht es dabei um die Berechnung der Ausgangshöhe für die der cw von entscheidender Bedeutung ist. Gruß, Flo Dieser Text basiert auf wahren Gedanken, Semantik, Struktur und Satzzeichen hingegen sind frei erfunden!
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Huge Panic
Neues Mitglied Benutzername: Hugepanic
Nummer des Beitrags: 5 Registriert: 11-2003
| Veröffentlicht am Freitag, 21. November 2003 - 11:19 Uhr: |
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dann formulier ich mal um. eine "einfache" rakete besteht aus: - spitze (cw ist bekannt) - körperrohr (läßt sich auch berechnen) - mehreren leitflächen (auch kein problem) der gesammt CW wert, wird sich soo nicht berechnen lassen, dafür aber der luftwiederstand bei einer bestimmten geschwindigkeit. wenn man das dann numerisch macht, kommt man schon auf ne (vermutich recht genaue) flughöhe. daraus KÖNNTE man dann wieder rückwärts auf nen "raketen-cw-wert" schließen, um einen vergleich zu haben.
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