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Harald63
Neues Mitglied Benutzername: Harald63
Nummer des Beitrags: 1 Registriert: 05-2008
| Veröffentlicht am Sonntag, 24. August 2008 - 16:42 Uhr: |
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Hallo, nachdem ich hier schon einige Zeit mitlese, wird es mal Zeit, mich vorzustellen. Ich heisse Harald (44) und seit mein Sohn Lukas (10) im April bei Yuri's Night in Stuttgart eine Modellrakete gebaut hat, betreiben wir dieses Hobby. Seine erste Rakete war ein einfacher Bausatz. 18mm Papprohr, drei Flossen, A8-3 Treibsatz. Flog gut, nur gab es Probleme mit dem Fallschirmauswurf, den wir auf das enge Rohr zurückführten. Den Fallschirm ersetzten wir dann auch durch ein Flatterband. Das war die L-I. Da wir in dem engen Rohr das Problem sahen, sollte der erste Eigenbau vor allem einen größeren Rohrdurchmesser haben, wir wählten 30mm. Gebaut aus gerolltem Zeichenpapier, einer Balsaspitze und Balsaflossen. Gedacht für A8-3 und C6-5 Treibsätze. Der erste C6-Flug der L-II erreichte mit Mühe und Not den ersten Baum am Waldrand, wo mangels Bergungsausrüstung das Ding erst einmal für drei Tage im Baum blieb. Als nächstes wollten wir unbedingt etwas "sinnvolles" mitfliegen lassen. Ich habe einen kleinen GPS-Logger und so planten wir die Rakete drumherum. Die L-III hat ein 47mm Rohr, rund 60 cm lang und war geplant für D7-3er Treibsätze, wobei ich auch gleich noch einen Halter für C-Treibsätze baute. Da es auch bei der L-II Probleme mit dem Fallschirmauswurf gab, steckte dieser jetzt im oberen Teil der Rakete, unterhalb der Nutzlast. Zwei Flüge gingen gut, beim letzten gab es wieder keinen Fallschirm. Bei den letzten zwei Flügen flog der Logger mit und brachte brauchbare Ergebnisse. Berechnet haben wir die Raketen mit SpaceCAD. Bis auf ein paar Kleinigkeiten bin ich mit dem Programm recht zufrieden, doch dazu ein anderes mal. Bilder und Filmclips der Raketen und Flüge sowie ein paar Datenplots können unter http://www.flickr.com/photos/hk1963/collections/72157605496150017/ eingesehen werden. Kritischter Punkt war und ist der Fallschirmauswurf. Und wenn ich mir hier die Threads ansehe, habe damit nicht nur ich Probleme. Beim Bau der L-II und L-III hatten wir ein paar Ideen, die ich später mal hier diskutieren will. Soviel erstmal für jetzt. (Beitrag nachträglich am 24., August. 2008 von harald63 editiert) |
   
Arnd
Gold Mitglied Benutzername: Arnd
Nummer des Beitrags: 1499 Registriert: 08-2002
| Veröffentlicht am Sonntag, 24. August 2008 - 17:12 Uhr: |
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Moin Harald, Moin Lukas, erst einmal willkommen hier im Forum. Frage an Dich, wegen dem Fallschirmauswurf. Wurde durch den Treibsatz die Ausstoßladung überhaupt betätigt, oder wurde trotz Austoßladung der Fallschirm oder die Spitze nicht ausgeworfen ? Cu Arnd |
   
Harald63
Neues Mitglied Benutzername: Harald63
Nummer des Beitrags: 2 Registriert: 05-2008
| Veröffentlicht am Sonntag, 24. August 2008 - 18:09 Uhr: |
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Hallo Arnd, wie sähe das denn aus, wenn eine Ausstoßladung nicht betätigt wurde? Alle Treibsätze waren nach den Flügen leer. Mir scheint, der Fallschirm saß entweder zu fest oder zu locker im Rohr. Bei "zu locker", strömt das Gas einfach daran vorbei. Auch wenn die Spitze zu leicht abgeht, bevor sich Druck richtig aufbauen kann. Aber das ist eher Theorie... |
   
Arnd
Gold Mitglied Benutzername: Arnd
Nummer des Beitrags: 1500 Registriert: 08-2002
| Veröffentlicht am Sonntag, 24. August 2008 - 21:00 Uhr: |
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Moin Harald, wenn die Austoßladung nicht ausgelöst hat, wäre der Treibsatz oben noch verschlossen. Bei den C-Treibsätzen ist der Treibsatz oben mit einer Art Keramikpulver verschlossen. Bei den D7-Treibsätzen ist es ein kleiner Pappverschluß. Dieser Pappverschluß klemmt mitunter am Schubring fest, und behindert die Abgase der Ausstoßladung , die sich dann dem Weg des geringsten Widerstand folgend übers Motorrohr , oder über den Adapter den Weg ins freie suchen. Mit deiner Theorie bist Du schon auf dem richtigen Weg. Wenn die Spitze zu locker im Körperrohr sitzt, kann es sein das die Abgase der Austoßladung an Spitze ins Freie gelangen ohne die Spitze abzustoßen. Da die Pappröhren Witterungsbedingt immer etwas arbeiten, hilft es bei zu lockeren Spitzen etwas Tape " Kreppklebeband" am Verbinder der Spitze anzubringen. Auf alle Fälle überprüfen, ob der Treibsatz nicht zu locker im Motorhalter sitzt. Cu Arnd |
   
Harald63
Neues Mitglied Benutzername: Harald63
Nummer des Beitrags: 3 Registriert: 05-2008
| Veröffentlicht am Montag, 25. August 2008 - 08:36 Uhr: |
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Genau, dass vergaß ich zu erwähnen: Nach dem fehlgeschlagenen dritten D7-Flug der L-III baute ich den Treibsatzhalter aus und fand oben im Schubring des Treibsatzes zwei Deckel. Das mit den Deckeln war mir nicht bewusst und ich hatte es zwischen den Flügen nicht kontrolliert. http://www.flickr.com/photos/hk1963/2769718949/ Ich vermutete da schon, dass das wohl die Ausstoßladung so gedämpft hatte, dass das Oberteil nicht mehr abgestoßen wurde. |
   
René
Mitglied Benutzername: René
Nummer des Beitrags: 79 Registriert: 03-2008
| Veröffentlicht am Montag, 25. August 2008 - 09:36 Uhr: |
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Ich tippe darauf dass der Innendurchmesser des Schubringes zu klein ist und sich deswegen die Deckelchen der Ausstoßladung darin verfangen haben. Da kommt dann oben kein Druck mehr an. Der Innendurchmesser des Schubringes darf keinesfalls kleiner sein, als der Innendruchmesser der Motorhülse. 2mm Wandstärke reichen, dafür mache ihn etwas länger, so ca. 2 cm etwa und harze ihn gut ein. |
   
Harald63
Neues Mitglied Benutzername: Harald63
Nummer des Beitrags: 4 Registriert: 05-2008
| Veröffentlicht am Montag, 25. August 2008 - 10:38 Uhr: |
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Yup. Bei dem Flug gab auch der Schubring des Treibsatzhalters nach und der Halter steckte dann ein paar cm tiefer im Körperrohr. http://www.flickr.com/photos/hk1963/2770554006/ Da im Rohr keine Rußspuren sind, dürfte es nicht während der Startphase passiert sein. Aus der Lage kurz vor dem Aufprall schliesse ich, dass es beim Aufprall passierte. http://www.flickr.com/photos/hk1963/2769691989 Gibt es einen guten Trick, so einen Schubring oder Schott tief im Rohr gut zu verkleben? Wenn man das Ding vorher gut vollschmiert, versaut man ja hauptsächlich das Rohr beim reinschieben. |
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