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Maddin
Junior Mitglied
Benutzername: Maddin

Nummer des Beitrags: 30
Registriert: 04-2006
Veröffentlicht am Samstag, 26. August 2006 - 09:42 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Ich habe mir Pu-Leim gekauft (Ponal Construkt ProfiLeim) und hab damit schon ein bisschen rumprobiert aber irgendwie kommt immer noch ein bisschen Luft raus...

Hat jemand vieleicht en Tipp?
Oder kennt wer ne Flasche bei der das besonders gut klappt?
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Thsteier
Moderator
Benutzername: Thsteier

Nummer des Beitrags: 745
Registriert: 04-2003
Veröffentlicht am Samstag, 26. August 2006 - 11:45 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hallo,

das Thema "PET verkleben" kommt immer wieder auf, das Zeug ist in der Hinsicht reichlich heimtückisch.

Das Problem ist einfach, daß PET (im Gegensatz zu ABS, PS, PVC und ähnlichen Kunststoffen) einerseits praktisch nicht löslich ist und die Verbindung damit ausschließlich auf der Oberflächenhaftung beruht. Zum zweiten ist die Oberfläche schwer benetzbar, womit die Haftkräfte auch eher niedrig sind. Die Standardvariante ist es zwar, die Teile anzuschleifen und mit PU-Konstruktionskleber ("Ponal" ist zwar der Geheimtip, aber ich bin mir bis heute nicht sicher, ob der wirklich Vorteile bietet oder einfach nur jeder beim anderen abschreibt ) zu kleben, aber das ist letztendlich auch nur ein Kompromiß...

Wobei 1-Komponenten-PU-Kleber zusätzlich noch den Nachteil haben, daß sie zum Aushärten Wasser (bzw Luftfeuchtigkeit) benötigen und dafür dann CO2 ausscheiden. Die Klebefuge wird damit nicht homogen, sondern eher schaumartig - und unter Druck kann es sein, daß da was durchsickert. Und je mehr Feuchtigkeit beim Abbinden, desto grobporiger der Schaum: bei trockener Luft entsteht gerade mal eine weißliche Verfärbung (allerdings dauert das Aushärten lange) - bei hoher Luftfeuchtigkeit oder Wasserzusatz bindet der Kleber zwar weit schneller ab, es bilden sich aber größere Poren, womit (Scher-) Festigkeit und Dichtigkeit abnehmen.
Abhilfe könnten 2K-PU-Kleber oder spezielle Acrylkleber (leider fast unbezahlbar ) bringen, da habe ich allerdings noch keine Erfahrung damit gemacht. Epoxy haftet auf PET zwar auch sehr gut, ist hier aber durch seine Sprödigkeit nicht verwendbar.

Probieren könnte man mal folgendes: wenn Kunststoffteile aus PE, PP oder PET direkt lackiert oder bedruckt werden sollen, wird die Oberfläche vorher aktiviert, weil darauf sonst nichtmal 2K-Lack hält. Industriell nutzt man dazu meist Hochspannung (nennt sich "Koronaverfahren") oder konzentrierte Schwefelsäure (ok, indiskutabel), allerdings haben wir für einzelne Muster die Teile auch einfach abgeflammt. Dabei verwendet man einen Gasbrenner, der so aufgebaut und eingestellt wird, daß die Flamme nur kurz über die Teile wischt. Man muß aber probieren - zu weit weg oder zu kalt, und man bekommt Probleme mit Kondenswasser auf der Fläche, zu lange oder zu nahe, und die Oberfläche verschmort. Und bei geblasenen PET-Teilen wie Flaschen kommt noch die Verformungsgefahr dazu...

Wichtig ist auch, die Klebestellen vorher gründlich zu entfetten. Aceton sollte dafür reichen, optimal (allerdings nicht wirklich gesund und privat auch kaum beschaffbar) sind CKW wie Methylen- oder Äthylenchlorid.

Lange Rede, kurzer Sinn: ein Universalrezept gibt es leider nicht und stures Befolgen irgendwelcher Anleitungen bringt noch keine Erfolgsgarantie. Was bei dem einen bestens funktioniert, kann bei einem anderen (aufgrund minimal anderer Umstände, und wenn's die Temperatur oder Luftfeuchtigkeit ist) nach hinten losgehen. Es läuft wirklich darauf hinaus, zu experimentieren, bis man für seine vorhandenen Materialen und Bedingungen die beste Vorgehensweise gefunden hat - und diese Bedingungen dann auch möglichst konstant zu halten.

Viele Grüße,
Thomas

edit:
Auch ganz interessant in dem Zusammenhang ist "Das Kleben von Kunststoffen und Elastomeren" von Henkel/Loctite.


(Beitrag nachträglich am 26., August. 2006 von thsteier editiert)
[DH5DS, loc.JO70DW] [IMR-02017]
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Thsteier
Moderator
Benutzername: Thsteier

Nummer des Beitrags: 746
Registriert: 04-2003
Veröffentlicht am Samstag, 26. August 2006 - 11:55 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Noch 'n Nachtrag (als ob der Roman oben noch nicht lang genug wäre ):

Wenn man mit verschiedenen PU-Klebstoffen experimentieren will, lohnt es sich, sich mit einem Bauhandwerker aus der Nachbarschaft gutzustellen. Für einige Einheiten universeller Handwerkerwährung bekommt man eventuell mal ein paar Gramm PU-Kleber zum Probieren direkt aus der Kartusche, ohne selbige "auf Verdacht" selbst kaufen zu müssen - das Zeug ist ja nicht gerade billig und geöffnet auch nicht ewig haltbar. Wenn's klappt, kann man sich den entsprechenden Kleber immer noch selbst beschaffen.

Viele Grüße,
Thomas
[DH5DS, loc.JO70DW] [IMR-02017]
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Robert93
Aktives Mitglied
Benutzername: Robert93

Nummer des Beitrags: 164
Registriert: 06-2005
Veröffentlicht am Samstag, 26. August 2006 - 14:44 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hi,
hm also ich hab den Pu-Kleber auch und ich komm mit dem eigentlich IMMER wunderbar zurecht.
Was für Flaschen hast du denn probiert zu kleben?
Könntest du vieleicht mal nen Bild von deinen Klebe versuchen reinstellen dann kann man dir vielleicht hier noch besser helfen?!
Robert
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Maddin
Junior Mitglied
Benutzername: Maddin

Nummer des Beitrags: 31
Registriert: 04-2006
Veröffentlicht am Sonntag, 27. August 2006 - 09:17 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Ich wollte das ganze ma mit dünnwandigen Pet Flaschen ausprobieren.

Aber ich versuchs ma mit dickwandigen da man die noch besser zusammen schieben kann!
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Nebokadneza
Neues Mitglied
Benutzername: Nebokadneza

Nummer des Beitrags: 1
Registriert: 08-2006
Veröffentlicht am Montag, 28. August 2006 - 07:58 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

es kommt immer drauf an in welchem druckbereich du arbeiten möchtest, bei mir hat eine geklebte (pu leim) dünnwandige version bei 11 bar aufgegeben. das problem ist naürlich auch das anschleifen, wobei die ohnehin schon dünne querschnittsfläche verringert wird und durch die riefen hast du einen effekt, der sich risseinleitung nennt, war bei mir der fall.
aber bis 7-8 bar, denk ich, kein problem.

ach ja, ich hab auf deinen fotos gesehen, dass du die flaschen parallel zur "flaschenachse" anschleifst, dadurch kann der kleber nicht so viel kraft auf die falschenwände übertragen und du hast sowas wie kleine kanäle durch die die luft gut entweichen kann. lieber immer in umfangsrichtung schleifen, hat mehr vorteile :-)
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Maddin
Junior Mitglied
Benutzername: Maddin

Nummer des Beitrags: 32
Registriert: 04-2006
Veröffentlicht am Montag, 28. August 2006 - 14:38 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Ok gute Idee. Ich probiers noch ma weil bei mir trat schon bei 1 bar Luft aus^^ Da dacht ich das kann es nicht sein!
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Nebokadneza
Neues Mitglied
Benutzername: Nebokadneza

Nummer des Beitrags: 2
Registriert: 08-2006
Veröffentlicht am Montag, 28. August 2006 - 19:36 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

ne, nen bischen mehr sollte das zeug schon halten ;)

lass den kleber auch ruhig lange aushärten, nach 20 stunden wars mir innen immernoch feucht ^^

viel erfolg!
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Maddin
Junior Mitglied
Benutzername: Maddin

Nummer des Beitrags: 34
Registriert: 04-2006
Veröffentlicht am Dienstag, 05. September 2006 - 15:29 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Ich hab all eure Tips befulgt und es hat funktioniert ich hab es geschaft 2 Flaschn zusammen zu kleben und dich halten 10bar (mehr wollt ich beim ersten aufpumpen net) Danke für eure Hilfe und die vielen guten Tips.

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