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Batkiter
Mitglied Benutzername: Batkiter
Nummer des Beitrags: 68 Registriert: 06-2006
| Veröffentlicht am Dienstag, 17. Oktober 2006 - 19:51 Uhr: |
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Nach dem erfolgreichen Start beim NRT am Wochenende habe ich eine verlängerte Gardena-Profi-Düse gebaut. Ausströmlänge 90 mm mit divergentem 60 Grad Einströmkonus. Es hat sich bewährt, den Austrittkanal zu verlängern und somit die Sprühanfälligkeit beim Austritt zu minimieren. Das der Rückstoßstrahl ohne Verwirbelungen und stark gebündelt austritt, ist eine Folge des minimalen Widerstandes der Wassermoleküle an der Innenwand der Düse. Durch den Einströmkonus wird das Wasser nicht so stark verwirbelt und "gleitet" an der Wandung der Düse bis zum Austritt. Ich weiß, viel Text, aber hoffentlich doch verständlich für alle "Profi-Düsen-Enthusiasten".
Batkiter
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Jkh
Neues Mitglied Benutzername: Jkh
Nummer des Beitrags: 21 Registriert: 06-2006
| Veröffentlicht am Montag, 23. Oktober 2006 - 23:19 Uhr: |
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Hi! Gut, dass Du das mal ausprobiert hast... wollte das auch schon lange mal bauen, momentan stehen mir die Mittel aber nicht zu Verfügung. Glaubst Du, wenn man das Innere der Düse zu einer Form eines Rotationshyperbeloid formt, dass dadurch noch mehr Leistung erreicht wird? JKH |
Batkiter
Mitglied Benutzername: Batkiter
Nummer des Beitrags: 69 Registriert: 06-2006
| Veröffentlicht am Mittwoch, 25. Oktober 2006 - 16:35 Uhr: |
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Hi JHK! Die Anwendung eines Rotationshyperboloides, ob einschalig oder zweischalig, ist im Unterschallbereich, wie bei unseren Wara`s,nicht relevant. Bei Fließgeschwindigkeiten im Überschallbereich wäre die Düse ein Optimum. Vielleicht hast Du schon mal etwas von der "Lavall-Düse" gelesen oder gehört. Gruß Batkiter
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Jkh
Neues Mitglied Benutzername: Jkh
Nummer des Beitrags: 22 Registriert: 06-2006
| Veröffentlicht am Mittwoch, 25. Oktober 2006 - 17:46 Uhr: |
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Hi! Ja, das Thema Lavall-Düse wurde schon öfters in diesem Forum besprochen. Wir haben allerdings kein Gas, sondern Wasser, und da dies nicht komprimierbar ist, sollte die Lavall-Düse das Wasser kaum in seiner Reibung und Geschwindigkeit beeinflussen. Ich glaube, wenn man das Ausströmen des Wassers bei unseren Wasserraketen in Zeitlupe sieht, sollte man eventuell einen Strudel feststellen. Ähnlich wie bei der Badewanne. Ein Strudel ist für Wasser eine der reibungsfreisten Arten, sich mit Beschleunigung fort zu bewegen. Vielleicht unterstützt man die Strudelbildung, wenn man die Düse entsprechend formt ... JKH |
Batkiter
Mitglied Benutzername: Batkiter
Nummer des Beitrags: 71 Registriert: 06-2006
| Veröffentlicht am Mittwoch, 25. Oktober 2006 - 19:10 Uhr: |
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Strudelbildung bedeutet das die Wassermoleküle einen längeren Weg zurücklegen müssen und somit die Reibung an der Wandung zu Lasten der Fließgeschwindigkeit geht. Die Austrittsgeschwindigkeit ist dann um diesen Anteil geringer und somit Schubverlust. Gruß Batkiter
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Nebokadneza
Neues Mitglied Benutzername: Nebokadneza
Nummer des Beitrags: 16 Registriert: 08-2006
| Veröffentlicht am Freitag, 27. Oktober 2006 - 08:26 Uhr: |
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Eine sehr interessante Diskussion, aber zum Thema inkompressibilität: Es gibt kein imkompressibles Medium, das ist nur eine Frage des Drucks , ab ca. 200 bar gibt auch wasser nach aber für uns, glaub ich, wird Wasser nie kompressibel sein... Ich kann da Batkiter nur zustimmen, jede Energie, die du dafür verwendest dem Wasser eine Rotationskomponente zu geben, geht auf Kosten der Achsial-Geschwindigkeit, das ist aber unser Schub. Bei ballistischen Projektilen macht das nur um den Flug zu stabilisieren. |
Jkh
Junior Mitglied Benutzername: Jkh
Nummer des Beitrags: 26 Registriert: 06-2006
| Veröffentlicht am Freitag, 27. Oktober 2006 - 13:47 Uhr: |
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Ich glaube, das ganze ist noch etwas komplexer. Falls jemand zufälligerweise Strömungslehre studiert hat, ich wäre wirklich interessiert, mit welchen Mitteln man Wasser optimal durch eine Düse schickt. Ich habe gehört, dass in einem einfachen Rohr jede menge Wirbel durch Reibung an der Aussenwand entstehen. Jeder dieser Wirbel wäre auch ein Verlust der Achsila-Geschwindigkeit. Da kommt mir gerade eine Idee: Es gibt doch solche Springbrunnen, welche so Wasser-"Schlangen" durch die Luft werfen/spritzen. Vielleicht ist die Technik für uns auch verwendbar. JKH |
Jkh
Junior Mitglied Benutzername: Jkh
Nummer des Beitrags: 29 Registriert: 06-2006
| Veröffentlicht am Donnerstag, 02. November 2006 - 14:11 Uhr: |
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Wie wäre es, wenn man die Innenseite der Düse wachst? Noch besser Lack mit Lotusblüteneffekt nimmt? Das minimiert doch die Reibung auf praktisch Null. |
Nebokadneza
Neues Mitglied Benutzername: Nebokadneza
Nummer des Beitrags: 17 Registriert: 08-2006
| Veröffentlicht am Sonntag, 12. November 2006 - 13:47 Uhr: |
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@Jkh: ich hör grad Fluidmechanik II, und ich muss sagen ich hab nicht den geringsten Schimmer welche Vereinfachung man hier ansetzen kann, weil so viele Prozesse auf einmal ablaufen... Zur Reibung: Ich bin mir nicht sicher ob die minimierung der Wandrauhigkeit so große Auswirkungen hat, ich würde eher auf die Austrittsverluste achten, sprich die Austrittskante recht scharf machen. Zur Lavaldüse: die Funktioniert übrigens auch mit Wasser, nur muss man das Wasser im engsten Querschnitt auf 1200 m/s (!!!) beschleunigen ^^ (Schallgeschwindigkeit in Wasser, 1-Phasengebiet !, mit Wasserdampf dabei, also 2 Phasen oder einem anderen Gas sieht das alles wieder ganz anders aus) den gigantischen Druck, den man dafür benötigt werd ich bei Gelegenheit mal nachliefern Gruß nebo |
Jkh
Junior Mitglied Benutzername: Jkh
Nummer des Beitrags: 30 Registriert: 06-2006
| Veröffentlicht am Montag, 13. November 2006 - 20:48 Uhr: |
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Hi Nebokadneza! Danke für den Tipp, die Austrittskante scharf zu machen! Ich denke auch, dass das sicher sinnvoll ist. Den zweiten Tipp, das Wasser auf 1200 m/s zu beschleunigen finde ich ganz nett. Doch wie bitte bringe ich den dafür benötigten Druck von 7200 bar auf? JKH |
Mcfeldmann
Moderator Benutzername: Mcfeldmann
Nummer des Beitrags: 849 Registriert: 04-2003
| Veröffentlicht am Dienstag, 14. November 2006 - 16:43 Uhr: |
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Eine Kleinigkeit^^. In meiner Familie stellt zufällig Jemand Hochdrucksysteme her und wenn ihr euch mal das Handwerkzeug für allein 1000bar Öldruck anseht, dann wirg euch schummrig, 7000bar würden mal eben durch alles schneiden. Vergleichsweise: Wasserschneider also Flowjets, die bis zu 10cm Stahl schneiden mit einem Durchlauf, befördern das Wasser-Sand Gemisch mit lediglich Mach 2 Durch die Düse, also ca 2400km/h... und nicht mit euren 4320kmh/h.... Aber wo ich so drüber Nachdenke, was für Euch wirklich mal interessant sein könnte wäre doch wie so eine Düse von einem Wasserstrahlschneider beschaffen ist. Die andere Möglichkeit so einen Druck herzustellen, wäre natürlich "einfaches" erhitzen in einem recht Stabilem Behälter... IMR-01028
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Tod
Mitglied Benutzername: Tod
Nummer des Beitrags: 85 Registriert: 11-2006
| Veröffentlicht am Mittwoch, 21. Februar 2007 - 17:44 Uhr: |
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ja das mit der düse vom wasserschneider wäre interessant |