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Oliver Missbach
Forum-Administrator
Benutzername: Oliver

Nummer des Beitrags: 4099
Registriert: 01-2000
Veröffentlicht am Donnerstag, 18. Dezember 2003 - 19:16 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Auf ROL habe ich gerade gelesen, daß AeroTech Gläubigerschutz nach Chapter 11 angemeldet hat, auf deutsch zahlungsunfähig ist:

http://www.rocketryonline.com/

Seit längerem wird ja schon gemunkelt, daß es AT, nach dem Unfall in Arizona, finanziell nicht mehr so gut geht. Auch die angestrebte CE-Zulassung lag wohl auch aus finanziellen Gründen auf Eis.

Damit dürfte meiner Einschätzung nach eine CE-Zulassung wohl auf absehbare Zeit gestorben sein, selbst wenn sich AT noch einmal aufrappeln sollte. Man kann nur hoffen, daß Cesaroni bald diese Lücke auffüllen wird!
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Florian Grassegger
Moderator
Benutzername: Shooter

Nummer des Beitrags: 608
Registriert: 10-2002
Veröffentlicht am Donnerstag, 18. Dezember 2003 - 19:49 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Tja es ist wirklich traurig aber wir haben es ja leider schon seit längerem vermutet.

Andererseits auch wieder die Chance für Cesaroni Fuß zu fassen. Hoffentlichen gehen die dann auch noch in den LPR/MPR Bereich. Bis dato decken sie ja nur den HPR Bereich ab.

Gurß,

Flo
Dieser Text basiert auf wahren Gedanken, Semantik, Struktur und Satzzeichen hingegen sind frei erfunden!
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Oliver Missbach
Forum-Administrator
Benutzername: Oliver

Nummer des Beitrags: 4104
Registriert: 01-2000
Veröffentlicht am Freitag, 19. Dezember 2003 - 18:48 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Cesaroni deckt über seine G´s auch den oberen MPR-Bereich ab. Allerdings bleibt natürlich die Lücke bei den E und F-Motoren! Aber auch Cesaroni und andere Mitbewerber dürften die momentane Entwicklung verfolgen, warten wir mal ab.

Noch existiert AeroTech. Sie operiert jetzt unter "Chapter 11 - Reorganization", was soviel bedeutet, daß die Firma nicht mehr liquide ist, d.h. ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen kann. Sie versucht jetzt, diese Forderungen abzuschütteln und die an sich wirtschaftlich profitable Firma zu retten. Das ist der in den USA übliche Versuch, eine Firmenschließung zu verhindern. Allerdings muss man dazusagen, daß die meisten Versuche dieser Art schieflaufen und dann mit Chapter 7, der Liquidation, enden.

Die Zahlungsschwierigkeiten bei AT wurden wohl mit durch hohe Anwaltsrechnungen und Produktionsausfälle seit dem Unfall von 2001 verursacht. Denn seit der Explosion streiten sich AeroTech und der Bezirk Clark County in Arizona, wo früher AT seine Produktionsstätte hatte, über die Ursachen und mögliche Schadensersatzfolgen des Unfalls. AT wirft der Feuerwehr unsachgemäßes Löschen vor und hat sie deshalb verklagt, die Feuerwehr lastet die Schuld AT an. Nun kann AT wohl nicht mehr die Anwaltskosten zahlen. Die Klage wurde nun vom Gericht de facto für tod erklärt, weil AT schon seit längerem nicht mehr vor Gericht per Anwalt vertreten war. Hier noch zwei interessante Quellen zum Thema:

http://www6.lexisnexis.com/wpublisher/EndUser?Action=UserDisplayFullDocument&org Id=34&topicId=17906&docId=l:65441678&start=20

http://www.reviewjournal.com/lvrj_home/2003/Dec-09-Tue-2003/news/22758526.html

Wenn aber AeroTech wirklich mit seiner Klage erfolglos ist, könnte es das Aus der Firma bedeuten.

Für uns in Europa hat das wohl jetzt die Folge, daß AeroTech schon aus finanziellen Gründen die CE-Zulassung nicht weiter verfolgen dürfte. Die Zulassung zieht sich ja seit Jahren, bereits für 2001 war sie ursprünglich angekündigt. In der EU kann man diese Motoren damit nicht mehr legal erwerben, da ab 2003 eine CE-Zulassung notwendig wäre. Nur noch in der Schweiz haben die Motoren eine Zulassung, der Verkauf und die Einsatzmöglichkeiten würden also dorthin beschränkt bleiben (wie gesagt, falls AT überhaupt weiterhin erhalten bleibt).

In die Zukunft gedacht ist damit die Hoffnung, AT´s bald europaweit kaufen und nutzen zu können, vermutlich geplatzt. Selbst eine BAM-Ausnahmebewilligung schließt inzwischen Explosivstoffe (also alle HPR-Motoren) nicht mehr ein. Angesichts dieser Aussichten werden sich viele wohl umorientieren müssen, vor allem alle, die AeroTech Hardware (Casings) gekauft hatten. Ich für meinen Fall bin jedenfalls nachträglich froh, meine AT-Casings wg. Lieferschwierigkeiten nicht erhalten zu haben.
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Oliver Missbach
Forum-Administrator
Benutzername: Oliver

Nummer des Beitrags: 5071
Registriert: 01-2000
Veröffentlicht am Donnerstag, 06. Mai 2004 - 18:20 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Weil mich Flo gerade per ICQ darauf angesprochen hat, mal wieder ein kurzes Update: Die sog. "Assets" von AeroTech, also Einrichtungen (u.a. Maschinen), Patente usw., wurden kürzlich versteigert, um die Gläubiger von AeroTech befrieden zu können. Nach einigem Hickhack (die Sitzung wurde u.a. verschoben, weil die Gebote dem Gericht zu niedrig waren) hat die Firma Rosenfield Consulting Services, kurz RCS, die Assets erworben.

Das Interessante daran ist, daß RCS, wie schon der Name vermuten läßt, Gary Rosenfield gehört, dem Besitzer von AeroTech. Dieses Verfahren könnte man daher auch einen eleganten Weg nennen, die eigenen Schulden loszuwerden.

Jedenfalls wird AeroTech damit quasi unter einem neuen Namen weiter produzieren. Allerdings, wie oben schon prognostiziert, wird das für Europa kaum Auswirkungen bzw. Änderungen haben, denn auch RCS dürfte kurz- und mittelfristig kaum das Geld haben, einen 5 bis 6stelligen Dollarbetrag für die notwendigen CE-Zulassungen auszugeben. Dafür ist der Markt erstens zu klein. Zweitens muß auch RCS erstmal das Geld wieder zurückzahlen, was es sich für den Kauf der Assets geliehen hat, u.a. aus der Schweiz.

Fazit also weiterhin: Auf absehbare Zeit keine Zulassung von AT in der EU! Wer HPR fliegen will, ist wohl gut beraten, auf Cesaroni umzusteigen.

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