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Feigl
Mitglied
Benutzername: Feigl

Nummer des Beitrags: 86
Registriert: 04-2004
Veröffentlicht am Dienstag, 18. April 2006 - 21:40 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Unterwasserrakete Aquarius II

Vor ca. 2 Jahren habe ich mich zum ersten mal am Bau einer Unterwasserrakete versucht, ich habe dazu einen Bausatz von Quest umfunktioniert. Das Papprohr wurde innen und außen lackiert, alles gut abgedichtet und alles schien relativ einfach zu sein. Als Startleitstab wurde ein 5mm Alustab benutzt und als Wasserbehälter diente eine ausrangierte Wassersäule.
Beim ersten Versuch stellte sich heraus, dass die Rakete zwar gut taucht, aber nix taugt, es kam zum Wassereintritt schon vor dem Start. Ca. 2 Wochen Später folgte der 2. Versuch mit dem gleichen Ergebnis, Wassereinbruch am Motorhaltebügel.
Vor 2 Monaten hat mich wieder das Bastelfieber gepackt und ich habe einen neuen Versuch unternommen. Grundlegender Unterschied war die Motorhalterung der Eigenbaurakete. Als Motorhalter musste eine Zigarrenhülse mit Schraubverschluss herhalten, gab’s für 1,30 Euro an der Tankstelle ( inkl. Zigarre ). Die Hülse habe ich vorne abgetrennt, damit die Ausstoßladung entweichen kann. Den Schraubverschluss hab ich aufgebohrt, fertig war der fast perfekte Motorhalter. Die Verschraubung ist allerdings nicht zu 100% wasserdicht, dem kann man aber mit einem O-Ring abhelfen, der den Motor nach unten hin abdichtet.



Die Motoren müssen natürlich auch unterwassertauglich gemacht werden.



Alle Teile die mit Wasser in Berührung kommen können, werden mit Sekundenkleber überzogen und so Wasserfest gemacht. Wichtig ist natürlich, dass kein Klebstoff in den Düsenkanal gelangt und diesen verstopft. Nachdem der Kleber trocken ist wird der Elektrozünder eingesetzt und mit Kit oder Knetgummi wasserdicht verschlossen.



Zur Sicherheit habe ich die Übergänge zwischen Kit und Motor nochmals mit Sekundenkleber abgedichtet.



Mit dem so präparierten Motor hab ich einen Testflug mit meiner Tracer gemacht und der Kitpfropfen wurde ohne Probleme ausgestoßen, der Testflug war also erfolgreich.
Die Unterwasserrampe hab ich extra für dieses Projekt gebaut, es ist ein
C-Profil ( Gardinenstange) und sehr stabil. Oben an der Stange kann mittels einer Flügelschraube die Rakete sehr gut in der Mitte der Wassersäule zentriert werden.



Das Kabel für den E-Start wird hinten an der Stange zum Zünder geführt, damit die Finnen sich frei bewegen können.
Die Aquarius II ist natürlich auch innen und außen lackiert und die Spitze sitzt sehr satt im Rohr. Zu den wichtigsten Startvorbereitungen zählt das abdichten. Bei meiner Aquarius 1 bin ich dem Beispiel von Countdown online gefolgt und habe das Rohr zur Spitze hin mit Fett abgedichtet, die folge war ein völlig verklebter Fallschirm, war aber egal, da die Rakete ja abgesoffen ist. Nun wieder zurück zur Aq.II hier habe ich den Übergang Spitze/ Rohr und den Schraubverschluss vom Motorhalter von außen mit Kerzenwachs betropft und somit nochmals abgedichtet. Diesmal war das ganze wirklich zu 100% dicht. Die Rakete entwickelt unter Wasser zwar ordentlich Auftrieb, die Lösung mit E-Zünder und Kit ist aber so fest, dass die Raktete ohne weitere Sicherung am Kabel des E-Zünders auf Tauchstation bleibt. Verwendet habe ich einen C6-3.





Zur Startvorbereitung: Die Wassersäule wird gefüllt und positioniert, danach wird die Rakete mit der Stromversorgung verbunden und zu Wasser gelassen. Im Prinzip ein ganz normaler Start, aber eben viel Aufregender.
Endlich war es soweit, Countdown, Liftoff


E-Zündung

und die Rakete schoss aus dem Wasser,



aber leider nur ca. 4 Meter hoch bevor sie vor meinen Füßen einschlug.



Danach kam die Ausstoßladung, die Folge war ein 3- facher Finnenbruch und eine ordentlich trübe Brühe in der Wassersäule.



Bei meiner ersten Sichtung bemerkte ich den nassen Fallschirm und die durchnässte Schutzwatte, dachte also wieder an eine Undichtigkeit. Die spätere Auswertung per Video zeigte aber etwas anderes. Direkt nach der Zündung des E-Zünders sprengte sich die Raketenspitze ab, noch bevor die Rakete Schub entwickeln konnte, die Folge war ein ordentlicher Schluck aus der Pulle.


Spitzentrennung mal anders. Wie man am Startleitstab im Hintergrund erkennt ist die Spitze leider schneller als die Rakete!


Nun bin ich in Erklärungsnot bzw. auf der Suche nach der Ursache. Es gibt für mich zwei Theorien.

1. Durch den Wasserdruck in der Säule wird das Körperrohr logischerweise zusammengedrückt, man kann sich das wie mit einem Ü-Ei vorstellen bei dem man versucht die Kapsel wegzuschießen. Nun kam der Impuls des E-Zünders dazu und das hat ausgereicht um die Spitze abzutrennen. Dagegen spricht das die Spitze sehr Fest in der Rakete gesteckt hat und der kleine Impuls wohl kaum so viel Energie freisetzt.

2. Die wahrscheinlichere Ursache war der Überdruck im Motor, bzw. Motorhalter im Moment der Zündung. Da der Düsenkanal ja durch den Kit verschlossen war hat sich viel Druck aufgebaut und die Spitze abgetrennt noch vor der Kit " weggeblasen " wurde.

Meine Lösungssansätze

1. Robuste Plastikfinnen ankleben und die Rakete kpl. ohne Bergungssystem mit eingeklebter Spitze fliegen, hätte wohl aber einen Plater des Körperohres zu Folge bzw. Stauchungen beim Absturz.

2. Ein Überdruckventil einbauen, daß den Druck beim Start ableitet, aber klein genug ist um mit der Ausstoßladung die Spitze abzutrennen. Nachteil hier, bei Kaliber 25mm kaum realisierbar.

So nun bitte konstruktiveKritik bzw. neue Theorien was das verfrühte absprengen der Spitze betrifft.
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Bucho
Senior Mitglied
Benutzername: Bucho

Nummer des Beitrags: 284
Registriert: 04-2004
Veröffentlicht am Mittwoch, 19. April 2006 - 07:32 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Ist auf jeden Fall ne super Sache. Ich hab auch etwas damit rumexperimentiert (mehr an den Grundlagen).Wasserdichte Treibsätze hab ich immer mit etwas Bespannpapier gemacht. Einfach am Ende Raufkleben, spannen und lackieren. Am Rand könnte man dann auch problemlos die Zünderkabel rausführen. Den Testkörper hab ich auch von innen und außen lackiert. Treibsazt wurde ordentlich micht Vaseline eingeschmiert und in die Halterung gesteckt.

Gruß
Per Aspera Ad Astra
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Oliver
Forum-Administrator
Benutzername: Oliver

Nummer des Beitrags: 7379
Registriert: 01-2000
Veröffentlicht am Mittwoch, 19. April 2006 - 17:21 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Ich kann mich nur anschließen, ein schönes Projekt!

Ich würde hier auch auf einen Überdruck tippen. Läßt sich denn für den kleinen Kaliber kein passendes Ventil auftreiben?

Was habt Ihr denn als Wassersäule genommen? Sind das diese Lichtröhren, die eine zeitlang so modern waren?
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Arnd
Senior Mitglied
Benutzername: Arnd

Nummer des Beitrags: 524
Registriert: 08-2002
Veröffentlicht am Mittwoch, 19. April 2006 - 17:52 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

----Zitat--Feigl----
So nun bitte konstruktiveKritik bzw. neue Theorien was das verfrühte absprengen der Spitze betrifft.
----Zitat---Ende---

Ich nehm an das Problem liegt am Medium selbst.
Wasser ist nun mal viel dichter als Luft.

Hab letztens eine Doku über Atom U-Boote gesehen.
Die Raketenmotoren werden erst oberhalb der Wasseroberfläche gestartet. Die Rakete selbst wird mit Hilfe von Durckluft aus dem Abschußrohr des U-Bootes bis über die Wasseroberfläche katapultiert.


Ciao

Arnd
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Feigl
Mitglied
Benutzername: Feigl

Nummer des Beitrags: 88
Registriert: 04-2004
Veröffentlicht am Mittwoch, 19. April 2006 - 18:02 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

@Oliver: Die Säule war ursprünlich eine Blubber/ Sprudelsäule in der Plastikfische auf- und abtrieben, mit bunten Lichtscheiben und Beleuchtung von unten. Hab die Säule nun ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt.
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Weschnitzbube
Junior Mitglied
Benutzername: Weschnitzbube

Nummer des Beitrags: 28
Registriert: 07-2004
Veröffentlicht am Mittwoch, 19. April 2006 - 20:13 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hallo Feigl,
wie ich schon am Starttag vorgeschlagen habe würde ich die Spitze mit einem Stück Kondom überziehen und dann gefühlvoll in das Loch einschieben (ein Schelm, der Schlimmes dabei denkt).
Das macht die Spitze schwergängig und dicht. Trotzdem sollte sie bei dem kleinen Kaliber problemlos von der Ausstossladung des C 6-3 hinausejakuliert werden (ok, jetzt wars eindeutig).
Vorsicht: kein Kondom mit Gleitmittel, sondern ein trockenes verwenden.
Noch was: ich bräuchte mal die Mulinette für das Pökelsalz...

Gruß
Thomas
Rakete, Rakete, ich bau mir ne Rakete.
Dann flieg ich rauf zum Mond, weil da noch keiner wohnt :o)
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Scotty
Aktives Mitglied
Benutzername: Scotty

Nummer des Beitrags: 126
Registriert: 11-2003
Veröffentlicht am Mittwoch, 19. April 2006 - 22:03 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hallo Feigl,
stimme meinen Vorrednern zu - schönes Projekt!
Planst Du noch einen Start?
Happy launches!
Dirk
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Martinh
Neues Mitglied
Benutzername: Martinh

Nummer des Beitrags: 10
Registriert: 03-2006
Veröffentlicht am Donnerstag, 20. April 2006 - 21:40 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hi

Wie währe es wenn du die spitzte mit Blei oder sonst was schweres so Schwer machst das sie schwerer als wasser ist, also so das er nicht von selbst an die wasseroberfläche fliegt.

Gruss Martin
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Einbauküche
Neues Mitglied
Benutzername: Einbauküche

Nummer des Beitrags: 1
Registriert: 04-2006
Veröffentlicht am Donnerstag, 20. April 2006 - 22:56 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hallo Feigl,
weist du welche Treibsätze (T1) sonst noch in diese Zigarren-röhren reinpassen ?
Sind die Treibsätze vom Durchmesser alle gleich und nur in der Länge unterschiedlich ?
Kann mich da jemand aufklären...
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Feigl
Mitglied
Benutzername: Feigl

Nummer des Beitrags: 89
Registriert: 04-2004
Veröffentlicht am Freitag, 21. April 2006 - 09:34 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hallo Einbauküche,

in meine Zigarrenhülse passen 18mm Motoren, inkl. Motorhalter mit Schubring. Das sind dann also A, B, und C-Motoren die man in Deutschland frei kaufen kann. Es gibt natürlich auch dickere Zigarren und dementsprechend mit Sicherhiet auch Aluhülsen in größerem Kaliber, allerdings sollte der Preis noch im Rahmen bleiben weil in meinem Fall die Zigarre ja ein Abfallprodukt ist.
Frag am besten mal in einem Laden für "Rauchwaren" nach, evtl. haben die leere Hülsen rumliegen, weil die Zigarren da oft in Humidore umgelagert werden.

Gruß Feigl

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