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Björn Schaeper Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Freitag, 28. Mai 2004 - 00:24 Uhr: |
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Hallo, gibt es eine "goldene Regel", wo das Leitröhrchen bei einer Modellrakete anzubringen ist? Am Schwerpunkt? Am Druckpunkt? Es geht um kleine (40-70 cm), einfache Raketen, die mit C- oder D-Motoren betrieben werden sollen. Gruß Björn
(Dieser Beitrag wurde von joern freigegeben) |
Florian Grassegger
Moderator Benutzername: Shooter
Nummer des Beitrags: 932 Registriert: 10-2002
| Veröffentlicht am Freitag, 28. Mai 2004 - 08:04 Uhr: |
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Hallo Björn, das ist mal eine richtig gute Frage (hab ich selber noch garnich groß drüber nachgedacht, wurde glaube ich auch zum ersten mal hier gestellt) Also großartig beachten muss man dabei eigentlich nix. Ich befestige immer ein Leitröhrchen direkt unten, neben einer Flosse (in dem Knick von Körperrohr und Flosse) und das zweite Röhrchen dann im Schwerpunkt. Somit weiss ich immer (wenns drauf ankommt, z.B. Flugtage) wo der Schwerpunkt liegt. Das ist aber wie gesagt nicht verbindlich. Man sollte halt nur darauf achten das beide Leitröhrchen immer auf einem Teil der Rakete sind der sich nicht gegeneinander verschieben kann. Also immer vor trennbaren Teilen. Ein einzelnes Röhrchen benutz ich nur bis 30cm Rakete, ist darüber zwar auch noch möglich jedoch nicht zu empfehlen. Gruß, Flo Dieser Text basiert auf wahren Gedanken, Semantik, Struktur und Satzzeichen hingegen sind frei erfunden!
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Julian Geprägs
Senior Mitglied Benutzername: Julian
Nummer des Beitrags: 924 Registriert: 03-2003
| Veröffentlicht am Freitag, 28. Mai 2004 - 08:42 Uhr: |
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Ich nehm grundsätzlich zwei Röhrchen.Ein´s unten ran wie´s Flo schon gesagt hat unbd eines in die Mitte von der Rakete.Kommt ganz auf die Rakete an. Gruß Julian IMR-02003 Wer ein Ziel hat, findet auch den Weg!
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Christoph Bindermeier
Junior Mitglied Benutzername: Hugo
Nummer des Beitrags: 32 Registriert: 10-2001
| Veröffentlicht am Freitag, 28. Mai 2004 - 12:15 Uhr: |
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Ich nehme meist ein langes (Trinkhalm) mit um die 10cm, das hält dann richtig gut weil es viel Auflagefläche zum kleben bietet, außerdem finde ich, dass es besser aussieht als ein Kurzes. Befestigt wird es so in Nähe des Schwerpunktes, meist etwas unterhalb, so genau hab ich das noch nie festgelegt - "nach Gefühl" eben. Ich habe aber auch Raketen, die nur unten an den Flossen ein kurzes Röhrchen haben und das funktioniert ebenfalls einwandfrei. |
Frank Blessmann
Moderator Benutzername: Magierfrank
Nummer des Beitrags: 839 Registriert: 04-2003
| Veröffentlicht am Freitag, 28. Mai 2004 - 23:23 Uhr: |
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Ich habe aber auch Raketen, die nur unten an den Flossen ein kurzes Röhrchen haben und das funktioniert ebenfalls einwandfrei. Bei sehr leichten Raketen ist das möglich. Aber bei Schwereren sollte wenigstens ein Leitröhrchen in der Nähe des Schwerpunktes sein. Wenn man nur ein Röhrchen weit unterhalb des Schwerpunktes benutzt, neigt die Rakete zum verkeilen. Das kostet unter anderem wertvolle Energie beim Start. Gruß Frank IMR-01026 DO6NV
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Bjoern Schaeper
Neues Mitglied Benutzername: Bjoern
Nummer des Beitrags: 1 Registriert: 05-2004
| Veröffentlicht am Samstag, 29. Mai 2004 - 01:48 Uhr: |
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Danke für die vielen Antworten! Ich habe jetzt ein 9 cm langes Leitröhrchen in der Nähe des Schwerpunktes angebracht und war mit dem ersten Testflug sehr zufrieden. Das Modell ist eine Vorlage für ein gutes Dutzend Low-Budget-Raketen, die wir am WE zusammenbasteln werden, da wollte ich sichergehen, dass zumindest das Leitröhrchen an der richtigen Stelle sitzt Gruß, Björn |
Christoph Bindermeier
Junior Mitglied Benutzername: Hugo
Nummer des Beitrags: 33 Registriert: 10-2001
| Veröffentlicht am Samstag, 29. Mai 2004 - 01:58 Uhr: |
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@ Frank Mag sein, aber z.B. bei allen Quest Fertigsets ist das so! |
Frank Blessmann
Moderator Benutzername: Magierfrank
Nummer des Beitrags: 841 Registriert: 04-2003
| Veröffentlicht am Samstag, 29. Mai 2004 - 06:36 Uhr: |
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@ Christoph Dann sind die Modelle aber auch extrem leicht und sehr kurz. Meine kleinste von Quest ist die Mirage. Die hat auch unten am Leitwerk eine Führung aber dauch weiter oben in der Nähe des Schwerpunkst. Ich habe mal eine 3 Stufige relativ kurze und schwere (60 cm und 140g) Rakete mit D-Motoren gebaut. Bei dieser habe ich nur ein Leitrörchen weit unten angebracht. Die neigte sehr zum verkeilen. Man kann das immer sehr schön testen, indem man die Rakete flugbereit d.h. mit Motor u.s.w. auf die Rampe stellt und dann mit einem Finger von der Düse her versucht nach oben zu schieben. Man merkt dann sehr genau ob die Rakete zum verkeilen neigt. Es darf dann keinerlei Schwergängigkeit geben. Gruß Frank IMR-01026 DO6NV
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Christoph Bindermeier
Junior Mitglied Benutzername: Hugo
Nummer des Beitrags: 34 Registriert: 10-2001
| Veröffentlicht am Samstag, 29. Mai 2004 - 12:37 Uhr: |
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Meine Quest-Fertigrakete "Thunder" (49cm, 70g) besitzt auch nur ein unten im Plastikteil der Flossen eingebautes Röhrchen. Schwergängig ist es aber nicht. |
Frank Blessmann
Moderator Benutzername: Magierfrank
Nummer des Beitrags: 842 Registriert: 04-2003
| Veröffentlicht am Sonntag, 30. Mai 2004 - 00:15 Uhr: |
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Das liegt sicherlich daran, daß das Leitröhrchen verhältnismäßig lang und die Rakete sehr leicht ist. Wenn keine Schwergängigkeit festzustellen ist, ist das Leitröhrchen gut platziert. Gruß Frank IMR-01026 DO6NV
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Sly Wartmann
Moderator Benutzername: Sly
Nummer des Beitrags: 1558 Registriert: 10-2002
| Veröffentlicht am Sonntag, 30. Mai 2004 - 02:01 Uhr: |
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Die Ques-Fertigmodelle haben alle das selbe Heckteil mit dem angeformten Leitröhrchen. Mit den leichten Teilen funktioniert das ohne Probleme, das stimmt. Bei größeren (länger, schwerer) klappt das nicht so gut. Dann sollte das Leitröhrchen idealerweise in Schwerpunktnähe sein-ab einem gewissen Gewicht besser zwei-eines dahinter, eines davor. Sonst steht die Roc so wackelig auf der Rampe, daß sie schon bei einem leichten Windstoß verkanten kann.
Vernunft annehmen kann niemand, der nicht schon welche hat. Gruss, Sly
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Andreas Schaible
Aktives Mitglied Benutzername: Aschaible
Nummer des Beitrags: 126 Registriert: 04-2002
| Veröffentlicht am Samstag, 07. August 2004 - 18:01 Uhr: |
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Ich habe gerade bei meiner neuen Roc - Estes Payloader - gemerkt, dass die Leitröhrchen von Estes teilweise nichts sind. Zu labil und die Kanten werden zu schnell beschädigt. Deshalb wechsele ich diese generell aus. Ich verwende meistens die Trinkhalme von MacDonalds. Bisher habe ich damit gute Erfahrungen gemacht. Wie haltet ihr das ? |
Florian Grassegger
Moderator Benutzername: Shooter
Nummer des Beitrags: 1096 Registriert: 10-2002
| Veröffentlicht am Samstag, 07. August 2004 - 18:10 Uhr: |
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...Railbuttons Gruß, Flo NEIN, ich bin NICHT die Signatur, ich putze hier bloß!!
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Oliver Missbach
Forum-Administrator Benutzername: Oliver
Nummer des Beitrags: 5547 Registriert: 01-2000
| Veröffentlicht am Samstag, 07. August 2004 - 18:23 Uhr: |
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Andreas, ich habe damit wenig Probleme. Meine Modelle sind auch alle gut lackiert, das verstärkt die Leitröhrchen zusätzlich. Die McD-Trinkhalme sind doch außerdem nicht so leicht zu verkleben? |
Andreas Schaible
Aktives Mitglied Benutzername: Aschaible
Nummer des Beitrags: 127 Registriert: 04-2002
| Veröffentlicht am Samstag, 07. August 2004 - 18:51 Uhr: |
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Oliver, ich denke dass bei diesem Material eine gute Lackierung auch nicht viel hilft. Das Material ist einfach nicht solid, sondern irgend ein Verbundmaterial, dass an den Kanten ausfranzt. Mit der Verklebung der MacD Halme habe ich bisher keine Problem gehabt. Vorher mit Seife abwaschen um Reststoffe zu entfernen- Klebeflächen leicht anrauhen - Vorfixieren mit Sekundenkleber - Fillets mit Epoxy - Hält bombenfest.Ich habe dies leider bei meiner FatBoy nicht gemacht. Ergebniss anbei. |
Oliver Missbach
Forum-Administrator Benutzername: Oliver
Nummer des Beitrags: 5548 Registriert: 01-2000
| Veröffentlicht am Samstag, 07. August 2004 - 19:05 Uhr: |
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Wenns nur um die Enden geht, vielleicht hilft es, diese mit Sekundenkleber/Epoxy o.ä. zu verstärken? |
Udo Janßen
Mitglied Benutzername: Udo1962
Nummer des Beitrags: 97 Registriert: 02-2001
| Veröffentlicht am Samstag, 07. August 2004 - 19:21 Uhr: |
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Härten mit Sekundenkleber geht, hat bei mir gut funktioniert. Selberwickeln um einen passenden Bohrerschaft geht auch, und dann ausgiebig mit Sekundenkleber tränken. Anschließend noch mit Epoxy harzen, und die Leitröhrchen halten ein Raketenleben. Wer anderen eine Bratwurst brät, hat ein Bratwurstbratgerät!
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Andreas Schaible
Aktives Mitglied Benutzername: Aschaible
Nummer des Beitrags: 128 Registriert: 04-2002
| Veröffentlicht am Samstag, 07. August 2004 - 19:22 Uhr: |
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Oli, denke nicht dass das viel weiterhilft. Meine Erfahrung - bei Estes immer Leitröhrchen und shock cord austauschen . Ich habe dies bei meiner AstroCam nicht gemacht - Ergebniss -> Kopf der Roc mit Film im Wald verschwunden, da shock cord gerissen |
Oliver Missbach
Forum-Administrator Benutzername: Oliver
Nummer des Beitrags: 5553 Registriert: 01-2000
| Veröffentlicht am Samstag, 07. August 2004 - 23:35 Uhr: |
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Das Schockband tausche ich auch immer gleich gegen stoffummantelten Gummi aus. Mit den Leitröhrchen habe ich, wie gesagt, weniger Probleme. |
neu Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Donnerstag, 02. Dezember 2004 - 13:20 Uhr: |
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Wie lang muß ein Leitstab im verhältnis zur Rakete sein
(Dieser Beitrag wurde von admin freigegeben) |
Oliver
Forum-Administrator Benutzername: Oliver
Nummer des Beitrags: 5991 Registriert: 01-2000
| Veröffentlicht am Freitag, 03. Dezember 2004 - 10:35 Uhr: |
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Eine Formel gibts glaube ich nicht, aber bei einer regulären Modellrakete sollte er etwa 1 Meter lang sein. Bei größeren Mid-, HPR- oder Superroc-Modellen, sofern nicht z.B. ein Rail oder ein Tower zum Einsatz kommt, entsprechend länger. |
Magierfrank
Moderator Benutzername: Magierfrank
Nummer des Beitrags: 1159 Registriert: 04-2003
| Veröffentlicht am Freitag, 03. Dezember 2004 - 13:33 Uhr: |
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Ganz so ist es nicht Olli. Die Rakete sollte bist zu einer Geschwindigkeit von ca. 60 KmH vom Leitstab geführt werden. Ab dieser Geschwindigkeit erledigen die Fins den Rest. Somit ergibt sich die optimale Länge eines Leitstabes (zu lang kann er eigentlich nicht sein) aus der Beschleunigung (die wiederum von der Motorisierung und der Masse abhängt). SpaceCad erledigt das übrigens auch. Man bekommt soviel ich weiß auf der Linken Bildschirmhälfte einen Hinweis auf die mindest Länge des Leitstabes. Gruß Frank IMR-01026 DO6NV (LOC: JO60HS)
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Waldemar
Junior Mitglied Benutzername: Waldemar
Nummer des Beitrags: 41 Registriert: 09-2000
| Veröffentlicht am Freitag, 03. Dezember 2004 - 22:30 Uhr: |
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Zur Ergaenzung dieses und verwandter Themen seien die Links auf <censored> empfohlen, insbesondere der Report von Robert Galejs. Barrowman sollte ja ohnehin jedem "Rocketeer" ein Begriff sein. Aha, dann probieren wir es mal mit: http://www.cmass.org/uploads/Robert.Galejs/sentinel39-galejs.pdf Darueber hinaus hat ein Kollege aus den USA in einem Beitrag im TRA-Magazin einen Report ver- fasst, der den Einfluss des Anstroemwinkels auf die Lage des Druckpunktes genau untersucht. Leider kann ich diesen Artikel nicht in elektronischer Form hier zur Verfuegung stellen. Gruesse und allzeit schoene Fluege Waldi |
Oliver
Forum-Administrator Benutzername: Oliver
Nummer des Beitrags: 5996 Registriert: 01-2000
| Veröffentlicht am Freitag, 03. Dezember 2004 - 22:36 Uhr: |
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Kleine Ergänzung, der im Artikel erwähnte Barrowman-Report ist in der Bibliothek zu finden: http://www.modellraketen.info/bibliothek.html |
Waldemar
Junior Mitglied Benutzername: Waldemar
Nummer des Beitrags: 42 Registriert: 09-2000
| Veröffentlicht am Freitag, 03. Dezember 2004 - 22:41 Uhr: |
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Nachschlag: der von mir angesprochene Report fokussiert sich auf die allgemeinen Grundlagen der Richtungs- stabilisierung. Hier war urspruenglich nach dem Anbringungspunkt des Leitroehrchens gefragt worden: der ist meiner Erfahrung nach nicht so kritisch, wenn man die in den oben genannten Reports dar- gelegten Grundsaetze fuer die Richtungsstabili- sierung beruecksichtigt und das Leitroehrchen in der Naehe des Schwerpunktes anbringt (im Zweifel auf die Seite zum Druckpunkt hin). Mindestens ebenso wichtig ist es, fuer eine genuegende Geschwindigkeit zum Zeitpunkt des Verlassens des Leitstabes zu sorgen. Hier sind der Seitenwind sowie das Schub-/Masse-Verhaeltnis der Rakete zu beruecksichtigen. Wie schon hier angemerkt erledigen gute Simula- tionsprogramme diese Berechnungen gleich mit. Happy flying Waldi |
Waldemar
Junior Mitglied Benutzername: Waldemar
Nummer des Beitrags: 43 Registriert: 09-2000
| Veröffentlicht am Freitag, 03. Dezember 2004 - 22:54 Uhr: |
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Habe ich auf die Schnelle nicht bemerkt. In dem von mir referenzierten Report, wie auch im Beitrag im TRA Magazin, wird auf die Vereinfachungen eingegangen, die Barrowman in seinem Artikel getroffen hat, um fuer das komplexe Thema Flugstabilitaet moeglichst einfache Formeln abzuleiten, die es unser einem ermoeglichen, ohne Windkanal unsere Raketen aero- dynamisch stabil zu bauen. Der von mir genannte Effekt der Druckpunktwanderung wird erst bei hohem Anstellwinkel (geringe Eigengeschwindigkeit der Rakete verbunden mit hoher Seitenwindgeschwindigkeit) sowie aerodynamisch "exotischer" Form der Rakete (z.B. extrem lange und duenne Rakete) relevant. Nichts desto trotz sind die erwaehnten Artikel lesenswert. |
Oliver
Forum-Administrator Benutzername: Oliver
Nummer des Beitrags: 5998 Registriert: 01-2000
| Veröffentlicht am Freitag, 03. Dezember 2004 - 23:11 Uhr: |
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Ja, ein sehr komplexes Themengebiet. Zu Zeiten von Barrowman existierten ja noch keine PCs und entsprechende Stabilitätsberechnungsprogramme. Von Hand ausrechnen war mühesam, so ist es schon nachvollziehbar, dass versucht wurde, die Komplexität etwas abzumildern. Aber das ist eine andere Baustelle... |
Aschaible
Senior Mitglied Benutzername: Aschaible
Nummer des Beitrags: 242 Registriert: 04-2002
| Veröffentlicht am Montag, 06. Dezember 2004 - 19:42 Uhr: |
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hallo udo, was für material nimmst du zum selberwickeln von deinen leitröhrchen ? |