Spitzen? Logout | Themen | Suche
Moderatoren | Registrieren | Profil

Modellraketen Forum » Einstieg & Grundlagen » Spitzen? « Zurück Weiter »

Autor Beitrag
SeitenanfangVorheriger BeitragNächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

GodofKK
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 20. Oktober 2003 - 17:14 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Ich hab ein großes Problem; und zwar weiß ich nicht wie ich SPitzen am besten herstellen soll, 'ne Drechselbank habe ich leider nicht. UNd wie macht man Kunststoffspitzen am besten?

(Dieser Beitrag wurde von joern freigegeben)
SeitenanfangVorheriger BeitragNächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Thomas Steier
Junior Mitglied
Benutzername: Thsteier

Nummer des Beitrags: 41
Registriert: 04-2003
Veröffentlicht am Montag, 20. Oktober 2003 - 21:47 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hallo,

zu Spitzen aus Plastik oder anderen Materialien kann ich nicht viel sagen, aber zur Herstellung kleinerer Spitzen aus Balsa reicht eine Bohrmaschine aus:

Variante 1:
(bisher meine Standardmethode)

1. Man nimmt eine lange Holzschraube, sägt den Kopf ab und spannt sie in die Bohrmaschine. Die Bohrmaschine befestigt man irgendwo stabil in waagerechter Lage (notfalls mit zwei Schraubzwingen auf einem Tisch).
2. Man schnappt sich einen Block Balsaholz, ermittelt grob die Längsachse und dreht ihn auf diese Schraube auf. (Wenn man zuerst eine Karosserie-Unterlegscheibe auffädelt, kann man verhindern, daß sich das Bohrfutter der Maschine ins Holz frißt. Andererseits dreht dann die Schraube eher durch). Es hilft auch, wenn man den Block vorher schon grob mit dem Messer in Form gebracht hat.
3. Bei (erstmal mäßiger) Drehzahl kann man nun die Spitze mit grobem Schleifpapier oder einer Raspel bearbeiten. Nur ganz leicht drücken - die Schraube reißt gern aus oder dreht durch.
4. Je näher man der entgültigen Form kommt (zur Kontrolle eignet sich bei ogivalen Spitzen zB ein zur Schablone geschnittener SpaceCAD-Ausdruck), desto höher kann man die Drehzahl und desto feiner das Schleifpapier wählen.
5. Nun die Spitze möglichst ohne Um- oder Ausspannen spachteln und trocknen lassen. Das erspart Ärger beim abschließenden Feinschliff, da man die Originalposition "dank" des weichen Holzes eh' nie wieder trifft...

Variante 2:
(nur einmal probiert, bin faul )

Man kann sich viel Zeit und Ärger (Balsa produziert beim Schleifen jede Menge extrem schwebefähigen Staub, der wirklich bis in die letzten Winkel zieht) sparen, wenn man statt des Holzblockes ein Balsabrett (ca 5..10mm dick) und eine Lochkreissäge verwendet:
Man rechnet sich grob aus, wie breit die Spitze an welcher Stelle werden soll und gibt etwas Reserve dazu. Dann bohrt man sich passende "Räder" aus dem Brettchen und verleimt sie auf einer Achse. Nach dem Trocknen geht es weiter wie bei Variante 1, nur daß man weniger Material abtragen muß und der "Balsastapel" von Anfang an einigermaßen rundläuft.

Wichtiger Hinweis:
Wenn Du wie oben beschrieben arbeiten willst, solltest Du verdammt gut aufpassen. Es kann ohne weiteres passieren, daß sich das Schleifpapier an Balsa oder Bohrfutter verhakt - also nur lose festhalten, um Himmels Willen nicht um Hand oder Finger wickeln! Lose Hemdsärmel sind auch tabu!
Ach ja, nochwas: eine einhakende Raspel gibt ein prima Geschoß ab - so lange man nicht in der Flugbahn steht...


Mag ja sein, daß die Hinweise überflüssig oder selbstverständlich sind - aber ich winke gerade bei Provisorien lieber einmal zuviel mit dem Zeigefinger, als einmal zu wenig. Und weil ich gerade am Klugsch*** bin: Der Schleifstaub zieht wirklich überall hin. Am bestem arbeitet man IMHO im Freien (und betet, daß bei Nachbars keine Wäsche auf der Leine hängt ).

Viele Grüße,
Thomas
SeitenanfangVorheriger BeitragNächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Oliver Missbach
Forum-Administrator
Benutzername: Oliver

Nummer des Beitrags: 3800
Registriert: 01-2000
Veröffentlicht am Dienstag, 21. Oktober 2003 - 16:29 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Richtige Kunststoffspitzen im Tiefzieh- oder Spritzgußverfahren kann man für Kleinserien wohl vergessen. Soweit ich weiß, kostet z.B. alleine eine Tiefziehmaschine ein paar tausend Euro, dazu kommen nicht unerhebliche Kosten für die Werkzeuge (Formen). Sowas lohnt sich nur für Massenproduktion, wie es die großen Hersteller betreiben. Für das zu investierende Geld könnte man sich hunderte von fertigen Spitzen kaufen.

Die einfachste Alternative ist (wie Thomas gut beschrieben hat) eine Holzspitze. Andere Möglichkeiten wären GFK-Spitzen oder das Ausschäumen mit PU-Schaum. Dazu braucht es eine entsprechende Negativform, die man z.B. aus Gips herstellen kann.

Man darf bei allem nicht vergessen, daß diese Methoden teilweise sehr zeitintensiv sind. Groß Geld sparen wird man hier nirgends, Vorteil ist aber, daß man sich praktisch jede Form und Größe selbst machen kann.
SeitenanfangVorheriger BeitragNächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Frank Blessmann
Senior Mitglied
Benutzername: Magierfrank

Nummer des Beitrags: 243
Registriert: 04-2003
Veröffentlicht am Dienstag, 21. Oktober 2003 - 16:54 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Ich mache meine Spitzen immer aus Papier. Das geht einfach, schnell und ist stabil. Anschließend kann man Sie noch mit Epoxy bestreichen, dann sind Sie unverwüstlich. Das funktioniert aber nur bei Kegelförmigen Spitzen.
Am besten geht Papier mit 160 g pro qm.
Gruß Frank IMR-01026

SeitenanfangVorheriger BeitragNächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Tobias Schrörs
Aktives Mitglied
Benutzername: Raidenp99

Nummer des Beitrags: 143
Registriert: 02-2003
Veröffentlicht am Dienstag, 21. Oktober 2003 - 20:02 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Ich mache auch immer die Bohrmaschienenmethode. Klappt gut. Ich würde mir nur ne Schablone machen, damit du immer kontrolieren kannst. Ich habe mir jetzt ne Standbohrmaschiene besorgt, bzw. hab sie zum Geburtstag bekommen. Hab damit noch keine gemacht , Staub etc.

Gruß
Tobias
SeitenanfangVorheriger BeitragNächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Martin Muehlbauer
Moderator
Benutzername: Martinm

Nummer des Beitrags: 1279
Registriert: 05-2002
Veröffentlicht am Dienstag, 11. November 2003 - 01:40 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Ja, Franks Methode ist sehr gut und recht einfach. Ich habe die vergangenen Wochen an meiner Interkosmos gebaut und sie auch mit einer Papierkegelspitze versehen. Es sieht wunderbar aus! Und mit ein wenig Epoxy (natürlich nur von innen bestreichen!) hält das Ding erstaunlich viel aus.
#IMR-01002, #MMV-1805
www.superrocs.int.tc
SeitenanfangVorheriger BeitragNächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Thomas Steier
Mitglied
Benutzername: Thsteier

Nummer des Beitrags: 81
Registriert: 04-2003
Veröffentlicht am Samstag, 15. November 2003 - 10:59 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hallo,

nochmal zum Thema "Balsaspitzen": Ich habe die letzten Tage bei der Verwandschaft im Schuppen noch eine Minidrechselbank aus DDR-Zeiten gefunden, die da seit Jahren vor sich hin rostet. Nun steht sie hier... Die Lager sind zwar nicht mehr die besten, und auch mit Zubehör siet es eher rar aus - aber für meine Basteleien sollte sie reichen.

Da ich noch eine Seite über die Berechnung ogivaler Spitzen in den Bookmarks hatte, will ich mir aus der Drechselbank eine "Raketenspitzen-Drehbank" bauen. Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach (ich klaue einfach mal ein Bild von der Seite):



Es soll praktisch rechtwinklig zur Drehachse eine Schiene angebracht werden, auf der ich dann einen Zapfen verschiebbar befestigen kann. Dieser Zapfen trägt dann einen Stab (Aluprofil?), der als Führung und Halterung für einen Drehmeißel dient. Durch das Verschieben des Zapfens kann man dann (hoffe ich jedenfalls) die Läge der Spitze bestimmen.

Für die Berechnung der Koordinaten des Drehpunktes habe ich mal schnell die Formeln von obiger Seite in ein Delphi-Programm gepackt: ogive.exe, 650kB (Hier läuft's, aber trotzdem ohne Garantie ).

Wenn alles so klappt wie geplant, sollte es dann wesentlich einfacher sein, formgenaue Balsaspitzen herzustellen. Daß es auch schneller gehen dürfte als die herkömmliche "Feile-und-Sandpapier"-Methode, wäre ein zusätzlicher Pluspunkt. Die Frage ist nur, wann die Drechselbank dann auch wirklich mal fertig wird. Meine Liste der Guten Vorsätze ist endlos und Freizeit knapp...

Viele Grüße,
Thomas
SeitenanfangVorheriger BeitragNächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

johannes jungeblut
Neues Mitglied
Benutzername: Johannes14

Nummer des Beitrags: 16
Registriert: 01-2004
Veröffentlicht am Donnerstag, 29. Januar 2004 - 13:55 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

ich nehme manchmal eine energiesparlampe und drehe davon Kunststoffspitze raus.die almpe sieht zwar dann nicht mehr sogut aus aber sie funktioniert noch
SeitenanfangVorheriger BeitragNächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Sly Wartmann
Moderator
Benutzername: Sly

Nummer des Beitrags: 1205
Registriert: 10-2002
Veröffentlicht am Samstag, 31. Januar 2004 - 03:58 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hallo Thomas.
Ein Problem hast du aber nicht bedacht: Balsa lässt dich praktisch sehr schlecht drechseln, es ist viel zu weich. Wenn überhaupt, dann nur sehr hartes, alles andere fliegt dir bei der geringsten Unvorsichtigkeit aus dem Futter. Auch ein Gegenstock bringt bei Balsa nichts.



Gruss,Sly
SeitenanfangVorheriger BeitragNächster BeitragSeitenende Link zu diesem Beitrag

Thomas Steier
Moderator
Benutzername: Thsteier

Nummer des Beitrags: 164
Registriert: 04-2003
Veröffentlicht am Samstag, 31. Januar 2004 - 09:59 Uhr:   Beitrag editieren Beitrag löschen Schnellansicht Beitrag drucken    Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hallo Sly,

da hast Du allerdings recht, das wird ein Problem. Mir hat es teilweise auch schon bei der "normalen" Schleifpapier-Methode die Mitnehmerschraube aus dem Holzklotz gezerrt, obwohl da die Belastung doch um einiges geringer ist.

Hm, vielleicht könnte man anstelle des Futters einen Minehmer nach "Methode Paul" verwenden. Oder man durchbohrt den Balsaklotz und leimt in die Längsachse einen Hartholzstab ("Dübelholz") ein.

Na, mal schauen. Im Moment wird bei mir sowieso nix fertig, ich muß mich auf das Ausbrüten blöder Ideen beschränken. Wenn's so weitergeht, muß ich irgendwann mit der Heckenschere durch die Spinnweben im Bastelkeller...

Viele Grüße,
Thomas

Beitrag verfassen
Beitrag:
Fett Kursiv Unterstrichen Erstelle Link Clipart einfügen

Benutzername: Hinweis:
Dies ist ein geschützter Bereich, in dem ausschliesslich registrierte Benutzer Beiträge veröffentlichen können.
Kennwort:
Optionen: HTML-Code anzeigen
URLs innerhalb des Beitrags aktivieren
Auswahl:

Themen | Letzter Tag | Letzte Woche | Verzeichnis | Suche | Benutzerliste | Hilfe/Anleitungen | Lizenz Admin