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Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Samstag, 10. Juni 2000 - 01:59 Uhr: |     |
Das Thema "Gemeinnützigkeit des Modellsports" wird momentan wieder heiß diskutiert. Ich bin vor ein paar Stunden beim Durchstöbern der neuen FMT am Bahnhof auf eine ganze Seite gestoßen, bei der es nur um dieses Thema ging. Seit einigen Wochen geht es beispielsweise auch im Forum von RC Online darüber heiß her. Das Problem ist, daß der Sportbund den Modellflug als gemeinnützig anerkannt hat. Allerdings nur den beim DAeC. Der ganze Rest wird einfach ausgeschlossen. Das ist vor allem deshalb problematisch, weil ja die weitaus meisten Modell(flugzeug- muß man immer sagen!)flieger beim DMFV sind. Und es gibt sicher auch welche, die in überhaupt keinem Verband sind. Der DAeC hat nun dem DMFV vorgeschlagen, doch einfach in den DAeC einzutreten. Der hat sich für dieses "Angebot" natürlich bedankt. Denn der Verband war ja gerade als Gegenpart zum DAeC gegründet worden, weil der DAeC in den Augen vieler Modellflieger für dem Modellflug nicht genug getan hat (auch von den Modellraketenfliegern können sich einige Veteranen noch an einige unschöne Vorfälle im DAeC erinnern). Momentan geht es also zu diesem Thema bei den Modellflugzeugfliegern wieder mal hoch her. Wir können zumindest beruhigt sein, daß es nicht nur bei uns mehrere "Fraktionen" gibt ;-) Ich muß zugeben, daß ich mich mit den Vorteilen der Gemeinnützigkeit noch nicht so beschäftigt habe. Soweit ich weiß man kann Spenden absetzen, aber bekommen wir Modellraketenflieger davon so viele? Steffen Mieleh, ließt Du mit? Vielleicht hast Du mehr Infos? |
   
Oliver Arend (Oliverarend)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Samstag, 10. Juni 2000 - 19:27 Uhr: |     |
Der Modellflug des DAeC wurde vom DSB als förderungswerte Sportart anerkannt. Gemeinnützig ist der DMFV sicherlich auch. Das ist etwas komplett anderes. Der DAeC wurde vom DSB wahrscheinlich deshalb in dieser Form anerkannt, da er offizieller Modellflug_sport_verband ist, an FAI-Wettbewerben teilnimmt usw. Oliver (DAeC-Mitglied - ich kann Dir aus der Verbandszeitschrift "Luftsport" dazu noch einiges geben, wenn Du magst) |
   
Tom
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Samstag, 10. Juni 2000 - 20:54 Uhr: |     |
Hier ist der Artikel aus der Luft-Sport 3/ 2000 mit freundlicher Genehmigung von Willi Wahl. http://f10.parsimony.net/forum14334/messages/612.htm |
   
Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Samstag, 10. Juni 2000 - 23:07 Uhr: |     |
Danke Oliver und Tom! Tom, so in etwa stand es auch in der FMT, wobei eben gerade die Ausgrenzung der Mehrheit der Modellflieger (der DMFV hat 50000 Mitglieder, der DAeC liegt meines Wissens so bei 20000) teilweise heftige Reaktionen produziert hatte. Willi Wahl (ehem. Vorsitzender der Modellflugkommission des DAeC) ist ja in der Modellflugwelt nicht unumstritten, um es mal diplomatisch zu sagen. Auch einige Sätze in diesem Artikel, die gegen den DMFV gerichtet sind, unterstreichen das. Was mich aber immer noch interessieren würde: in welcher Form profitiert der "gemeine Modellraketenflieger" davon? Ich könnte mir vorstellen, daß es Zuschüsse vom DSB gibt. Nur beträfen die vermutlich ausschließlich die Modellraketensportler, also für uns Raketenflieger wird IMHO kaum was rausspringen (wobei es natürlich schön wäre, wenn damit die sportbegeisterten Kollegen endlich mal Zuschüsse für Ihre zahlreichen Wettbewerbe bekämen). Oliver, Du hast was mit der 20 kg-Grenze geschrieben. Soweit ich weiß, ist das eine andere Geschichte, nämlich die europaweite Standardisierung auf 25 kg für die Zulassungspflicht. Für uns gelten aber noch andere Limits, etwa aus dem Sicherheitskodex. Und wer will schon eine 25 kg Amateurrakete bauen :-) |
   
Oliver Arend (Oliverarend)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Samstag, 10. Juni 2000 - 23:28 Uhr: |     |
Oliver: Natürlich gelten da noch andere Regeln für uns, vor allem in Deutschland. Aber wir dürften dann Raketen bauen, die 25 kg wiegen dürfen, ohne dass wir sie als Luftfahrzeuge zulassen müssen. Abgesehen davon würden die beim Amt sowieso wollen, dass wir es als Raumfahrzeug zulassen... (kost sicher mehr, kennst das ja). 25 kg sind 250 Newton mal 5 sind 1250 N (Mindestdurchschnittsschub). Das sind 1250 / 7, also ca. 180 D7-3s. Lässt sich in Deutschland alleine der Treibsätze wegen (den BC-360 mal außen vor gelassen) nicht realisieren. Oliver |
   
S. Wimmer
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Sonntag, 11. Juni 2000 - 19:55 Uhr: |     |
Oliver Schrieb: "Und wer will schon eine 25 kg Amateurrakete bauen ?" Ich natürlich! Zwar keine Amateur-, aber eine Experimental-Rakete. Und die muß ich dann beim LBA zulassen (freu' mich schon drauf...Hihi). |
   
S. Wimmer
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Sonntag, 11. Juni 2000 - 19:57 Uhr: |     |
Ach ja: Die DERA ist übrigens schon seit einigen Jahren als gemeinnützig anerkannt. |
   
Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Sonntag, 11. Juni 2000 - 22:46 Uhr: |     |
Oliver, auch die bisherigen 20 kg sind doch schon ganz schön viel! Stefan, also ich verstehe unter allem, was nicht mehr Modellraketenflug ist, Amateurraketenflug. Experimentalraketen ist meiner Meinung nach ein etwas schwammiger Begriff. Für Modellraketen gibt es z.B. klare Definierungen (Sicherheitskodex). Was drüber hinausgeht, wird allgemein als Amateurraketenflug bezeichnet. Das was nun viele als "Experimentalraketen" verstehen (ist nicht auch ein A-Modell ein Experiment? *g*), kann zwischen beiden Raketen"klassen" liegen. |
   
S. Wimmer
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Dienstag, 13. Juni 2000 - 12:00 Uhr: |     |
Nun ja, eigentlich gibt es da klare Regeln (in den USA) was Amateurraketen sind: bei solchen ist nicht (nur) die Raketenzelle und die Nutzlast Gegenstand des Selbstbaus, sondern auch der Motor. In diesem Sinne verstehe ich unter Experimentalraketen Raketen, die zwar kommerzielle Raketenmotoren verwenden, sich aber doch durch Größe und/oder Nutzlast von der 'gemeinen Modellrakete' unterscheiden. |
   
Oliver Arend (Oliverarend)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Dienstag, 13. Juni 2000 - 13:08 Uhr: |     |
Ja, aber auch bei den Experimental Launches finden sich nicht nur P6500 (die vermutlich von Aerotech oder Kosdon, aber eher von einer unbekannteren Firma stammen), sondern auch selbstgebaute Motoren. In solchen Bereichen sind die Grenzen fließend, würde ich sagen, und ob die Rakete nun 18 oder 22 kg wiegt ist im Endeffekt allen außer den Behörden egal. Oliver |
   
S. Wimmer
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Dienstag, 13. Juni 2000 - 13:52 Uhr: |     |
O.A.: "In solchen Bereichen sind die Grenzen fließend, würde ich sagen, und ob die Rakete nun 18 oder 22 kg wiegt ist im Endeffekt allen außer den Behörden egal." Ja, und aus genau dem Grund möchte ich eine 20.01kg Rakete bauen. Ein Anruf beim LBA verhieß recht viel Spaß für das Geld ("Rakete??? <5s Pause> Hatten wir noch nie! Muß ich mich erst schlau machen...") :o) Stefan |
   
Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Dienstag, 13. Juni 2000 - 14:31 Uhr: |     |
Das alte Problem: die Behörden kennen sich eben nicht damit aus. Daher ist es mir am liebsten, wenn möglichst wenig von dem, was mir machen, über Behörden laufen muß. Je mehr Selbstregulierung, desto besser! |