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Stefan Wimmer [Moderator] (Stefan)

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Veröffentlicht am Mittwoch, 04. Oktober 2000 - 16:44 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

So, ich fange mal einen neuen Thread an, der alte wird ob der Länge langsam etwas unübersichtlich.

Ich zitiere mal aus dem anderen Forum (Um nicht wieder alles doppelt schreiben zu müssen):

Peter Quartier schreibt dort:"wo liegt denn eigentlich der Knackpunkt bei diesen neuen Gesetzen, wird da nicht alles unnötig komplizierter? Jetzt ist es doch ganz einfach: T1 mit immerhin 20 Gramm darf jeder (ok, Altersgrenze, wozu hat man seinen Alibi-Erwachsenen). Und sobald ich den T2-Schein habe, darf ich "alles". Ist doch prima einfach! Wenn es dann noch soweit kommt, daß ab 2003 die Motoren euroweit verfügbar werden, was fehlt mir dann eigentlich noch?
Die beiden Vorschläge hingegen teilen das in je rund vier Klassen ein. Was habe ich davon?
"

Tja, hier fehlt wohl etwas Hintergrund-Information:
Das Innenministerium will im Rahmen der gerade vorbereiteten "Reparaturarbeiten" am SprengG bei der letzten Novellierung wurden da einige Kinken eingebaut) auch die Fachkunde und Prüfungsmodalitäten für erlaubnispflichtige Raketenantriebe mit in die SprengVwV aufnehmen. Unter anderem soll hier ein regelmäßiger Wiederholungslehrgang eingebaut werden. Du darfst dann also nicht nur alle 5 Jahre Geld für die Verlängerung aufbringen, sondern in Zukunft auch noch Zeit&Geld für den Lehrgang.

U.a. um dies abzuwenden dient mein Vorschlag. Damit käme ein Teil des Verfahrens weg von den Ämtern in die Vereine, der Wiederholungslehrgang diente gleich zur Weiterqualifizierung (Level n+1) und wir wären kompatibel zum "Weltstandard" und müssen das TRA-Verfahren für die Teilnahme an internationalen HPR-Veranstaltungen nicht noch zusätzlich auf uns nehmen. 3 Fliegen mit einer Klappe - ist doch auch was....
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Peter Quartier

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Veröffentlicht am Mittwoch, 04. Oktober 2000 - 17:54 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Stefan, da fehlt es sogar an Vordergrundinformationen! Ich konnte bisher nichts finden, was nach einer knackigen Zusammenfassung Deines Vorschlags aussieht. Das läßt sich doch sicher regeln.. Und daß Du hier meinen Beitrag einfach so ins andere Forum verschleppst, wird mit Fragen und Kommentaren nicht unter sechs Stück geahndet:

[1] Sehe ich das richtig: die Wiederholungsprüfung bleibt, auch wenn Dein Vorschlag durchgeht? Sollten wir das nicht ganz vordringlich verhindern? Mir wäre das Prinzip Führerschein am liebsten: einmal gemacht reicht, bis dereinst die Altenpflegerin bei der Seniorenbar den Pyrococtail in der Schnabeltasse serviert. In der Praxis sehe ich nicht viel Unterschied, ob mir alle paar Jahre ein Verein oder eine Behörde Zeit und Geld abnehmen. Das tun sie beim T2-Schein in Zusammenarbeit, und das macht für dies eine Mal irgendwie auch Sinn.

[2] Ich stehe ja hoffentlich nicht im Verdacht, gegen TRA zu sein, aber: müssen wir die Zertifizierungen wirklich im Gesetz festschreiben? Was ist, wenn TRA selbst das mal modifiziert? Schon wäre unser Gesetz nicht mehr kompatibel. Diese Idee ist doch nur eine Folge der wiederholten Prüfungen, richtig?

[3] Wenn Wiederholungsprüfungen und TRA-Zertifizierungen gekoppelt sind, was ist dann wenn ich die drei Level möglichst rasch durchziehen will- muß ich 15 Jahre warten, oder kann ich in zwei Jahren für 15 Jahre auf Vorrat zertifizieren? (leicht verwirrt).

[4] Kann es überhaupt eine universelle TRA-Zertifizierung geben? Da die gesetzlichen Regelungen doch stark abweichen, müßte man pro Land einen zusätzlichen Test machen?

[5] Wie ist eigentlich der Stand der Gespräche zwischen Dir und Herbert Gründler, zumindest aus Deiner Sicht? Im Ramog Vorschlag kann ich nichts über regelmäßige Auffrischungsimpfungen mit dem SprengG-Serum zu finden. Ist das ein Unterschied zwischen beiden Entwürfen, oder muß ich doch noch in den Aufbaukurs "Weblesen für Inländer"?

[6] Wie werden Hybridtriebwerke von Deinem Entwurf berührt?
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Stefan Wimmer [Moderator] (Stefan)

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Veröffentlicht am Mittwoch, 04. Oktober 2000 - 18:37 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Na dann mal los:

zu [1]:
Mein Vorschlag soll gerade die ständigen Wiederholungsprüfungen verhindern.

zu [2]:
Es geht um eine Anlehnung an das TRA System, das einerseits die lokal gültigen Gesetze berücksichtigt, andererseit so kompatibel ist, daß nach einer evtl. notwendigen Öffnung der TRA für andere Länder eine gegenseitige Anerkennung leicht fällt. Außerdem haben etliche (auch EU-)Länder das Verfahren schon adoptiert, so daß es einfach weiter verbreitet ist als die französische (RAMOG-)Variante. Da wir der internationalen Entwicklung hinterherhinken (auch wenn schon 1923 in Deutschland Pappröhren geknickt wurden), macht ein weiterer Alleingang einfach nicht wirklich viel Sinn...

zu [3]:
Ganz einfach: Du könntest sogar alle 3 Level am selben Tag machen (3x Praxis und 2x Schriftlich), wie es bei großen Veranstaltungen in den USA (LDRS) schon ein paar Leute geschafft haben.

Ich werde dem Ministerium gegenüber versuchen zu argumentieren, daß jemand, der 3-mal die Gesetzeskunde aufgefrischt hat (es werden ja nicht alle an einem Tag "durchmaschieren"), genügend Können und Sensibilität entwickelt haben sollte und so in den entsprechenden Vereinen verwurzelt sein dürfte, daß er sich fortan sicher auch selber auf dem Laufenden hält, was Gesetzesänderungen und andere Neuentwicklungen im Raketenbereich angeht (auf jeden Fall mehr als jemand, der mit seinem T2-Schein bisher gerade mal ein paar C-Motoren gebündelt hat und dann, falls irgendwann mal legal verfügbar, einen M in eine Teppichrolle stopft...)

zu [4]:
So wie sie im Moment ist, ist die original TRA-Prüfung natürlich auf die US-Gesetzeslage ausgerichtet. Wenn sich das Hobby weiter internationalisiert wird auch Tripoli nicht umhin kommen, lokale Varianten mit in ihr Verfahren aufzunehmen. Wegen der 23-1/2 "Aliens", die bisher in TRA sind, werden die natürlich noch kein Faß aufmachen, aber wir werden doch täglich mehr - oder???

zu [5]:
Ich habe Herbert (und anderen) im Mai meinen Entwurf geschickt und danach haben wir mehrmals lange telefoniert. Ich habe dann einige seiner Änderungsvorschläge (und die anderer Leute) eingearbeitet und das Ganze schließlich vor einigen Wochen and Ministerium geschickt. Von dort habe ich nun eine Art Eingangsbestätigung bekommen mit der Mitteilung, daß man meinen Vorschlag "sehr interessant" findet und er an die BAM zwecks Stellungnahme weitergeleitet wurde. Ich soll danach wieder vom Ministerium angeschrieben werden. Wenn das soweit ist, werde ich die Ergebnisse auch mit Herbert diskutieren.

Anders als beim RAMOG-Vorschlag, von dem man im Rahmen der Diskussionen in den Foren erst Ende letzten Jahres - quasi posthum - erfahren hat (und bei dem die Reaktion/Antwort von BAM/Ministerium auch noch nirgens öffentlich erwähnt wurde), war mein Vorschlag einerseits ein Kondensat dessen was in den Foren diskutiert wurde und andererseits mit einigen Leuten, die mir genügend Fachkenntnisse für eine sinnvolle Stellungnahme zu haben schienen, im Vorfeld abgestimmt. Auch und besonders die RAMOG war in personam Herbert Gründler mit einbezogen, von daher verstehe ich die teils recht heftigen Reaktionen aus dieser Richtung nicht ganz. Sprechen die RAMOG-Mitglieder auch bei so wichtigen Dingen so wenig miteinander? Bei uns in der DERA wurden über diese Themen beinahe nächtelange Diskussionen geführt....

Der Wiederholungslehrgang ist eine (zusätzliche) Idee von BAM/Innenministerium. Der RAMOG-Vorschlag berücksichtigt ihn überhaupt nicht (geht mit keinem Wort darauf ein), mein Vorschlag versucht, das ganze auf 3 Termine in den Vereinen zu verlagern, die bei Übernahme/Anlehnung an TRA sowieso fällig wären.

zu [6]:
..nur insoweit als sie vom SprengG überhaupt berührt werden. D.h. Aerotech Hybride sind wg. enthaltener Pyrotechnik mit drin, Hypertek nicht.
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Stefan Wimmer [Moderator] (Stefan)

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Veröffentlicht am Freitag, 06. Oktober 2000 - 23:08 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Zitat Peter Quartier im RMV-Forum:
Also: niemand hindert TRA daran, im Rahmen von T2 sein Programm durchzuziehen. Beispielsweise zu TRA Flugtagen nur solche Starts zu erlauben, die durch passende Zertifizierung abgedeckt sind.

Schade, daß manche zwar in diesem Forum posten, aber anscheinend nicht lesen, denn ich hatte weiter oben in diesem Thread (ggf. auch in Teil 1) schon geschrieben, daß die Einteilung in mehrere Klassen NICHT MEINE IDEE ist, sondern von BAM/Innenministerium kommt. Und wenn die sowas eh' installieren wollen, halte ich es für sinnvoll, eine Regelung zu wählen, wie sie international etabliert ist.

Ist das denn wirklich soooooooooooo schwer zu begreifen?????

Also nochmal: BAM und Innenministerium haben angeregt durch den Gesetzesvorschlag der RAMOG von 1998 beschlossen, eine Stufenregelung für erlaubnispflichtige Motoren einzuführen. Wir haben die Wahl, das so "von oben herab" laufen zu lassen, oder versuchen, die ganz bestimmt kommende Regelung so mitzugestalten, daß wir zum Ausland kompatibel sind. Dies kann entweder das Original-RAMOG-Modell sein (dann heißt es Deutschland und Frankreich gegen den Rest der Welt) oder ein an die TRA-Regelungen angelehntes Verfahren.

Also nochmal gaaaaanz laaaangsaaaam zum Mitschreiben die Frage:

Wollen wir
a) das Ministerium machen lassen
b) das frz. (RAMOG) Modell?
c) uns an das international weitverbreitete TRA-System anlehnen?

Die Option
c) Alles bleibt wie es ist
steht uns leider nicht zur Verfügung!


AAAAAUFWAAAAACHEEEEN!!!!
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Achim Hofmann (Achimhofmann)

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Veröffentlicht am Samstag, 07. Oktober 2000 - 01:50 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hi Stefan,
also a. scheidet wohl aus.
b. und c. liegen ja prinzipiell gar nicht so weit auseinander. Ich persönlich fände die Tripoli Regelung besser, da bereits von vielen Seiten anerkannt. Wie sieht es eigentlich mit Bündelungen, Mehrstufenbetrieb usw. aus? - darauf möchte ich keinesfalls verzichten. Nach den Tripoli Regeln ist das ja verboten(?) oder zumindest nicht gern gesehen. So sind in der Schweiz Clustering und Staging nicht zulässig. Nach der bisherigen T2 Regelung ist das in DL erlaubt, würde das so bleiben?

Achim
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Thomas Engelhardt (Thomas)

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Veröffentlicht am Samstag, 07. Oktober 2000 - 11:28 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hi Achim,

Clustering/Staging sind nach TRA sogar ausdrücklich erlaubt (vgl. Handbuch, Sektion "Records and Contests", Nr.7: Cluster Altitude Event) und außerdem für viele amerikanische Kollegen schon vor dem Level 1 eine Möglichkeit, mal ein bissel mehr Wumms aus ihrer Rakete zu holen - immer vorausgesetzt, 160 Ns Impuls werden nicht überschritten.

in Kaltbrunn darfst Du das nicht, weil ja relativ dicht (im gegensatz zu ALRS) an der Ortschaft gestartet wird. Wenn da mal ein cruise missile im Ort einschlägt...naja, die Folgen wären katastrophal.

Gruß,

Thomas
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Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)

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Veröffentlicht am Sonntag, 08. Oktober 2000 - 00:14 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Heute wurde eine Stellungsnahme der RAMOG gepostet, die ich Euch nicht vorenthalten will:

Änderung der gesetzlichen Regelungen:
Nachdem hier, vor allem aber im anderen Forum Dinge behauptet werden, die einfach so
nicht richtig sind, möchte ich einiges klar- und richtigstellen.

1. Stefan Wimmer hat mir das Schreiben mit seinem Vorschlag an das Bundesinnen-ministerium am 29.Mai 2000 per E-Mail zugesandt. Einige Tage später rief er an und
wollte meine Antwort wissen. Ich erklärte ihm, daß ich in seinem Vorschlag die Interes-
sen des Raketenmodellsports gar nicht berücksichtigt sehe. Außerdem sei das Ganze zu
sehr auf die Belange von Aerotech und Tripoli zugeschnitten und dies sei für die deutsche Raketenmodellfliegerszene nicht repräsentativ. Mehr wurde darüber nicht diskutiert. Eine Einigung zum Text fand nicht statt.

Stefan Wimmer wollte zu den Belangen des Sports mit Steffen Mieleh selbst sprechen.
Ob dieses Gespräch stattgefunden hat und mit welchem Ergebnis, ist mir bis heute nicht
bekannt. Steffen Mieleh hatte sich in den Sommermonaten auf die Weltmeisterschaft vorzubereiten und da kann es sein, daß der Bürokram warten mußte.

2. Stefan Wimmer hat seinen persönlichen Vorschlag an das Bundesinnenministerium
abgesandt, ohne eine Abstimmung mit den anderen Vereinen herbeigeführt zu haben.
Er hat nach meiner Ansicht in seinem Vorschlag unnötige Verschärfungen gegenüber
den heutigen Bedingungen eingebaut und ist bereit, die 20-Gramm-Grenze auf Dauer
zu akzeptieren, nur um möglichst leicht die Tripoli-Bestimmungen und letztlich mög-
lichst schnell Aerotech-Motoren nach Deutschland importieren zu können. Kommer-
zielle Interessen erscheinen hier nicht ausgeschlossen.

Wenn die deutschen Raketenmodellflieger in Zukunft keinen erleichterten Zugang
zu größeren Einsteigermotoren erhalten sollten und bei einem Einstieg in höhere Treibsatzklassen als D in eine Mitgliedschaft bei einem Verein (Tripoli ?) gezwungen
werden, so ist es möglich, daß Stefan Wimmer dazu beigetragen hat.

Es wäre vergleichsweise so, wie wenn die RAMOG die Teilnahme an einem Ihrer
T2-Lehrgänge von einer Mitgliedschaft im Verein abhängig machen würde.

Bei allen Forderungen, das TRA-System einzuführen, wird schlicht und ergreifend
übersehen, daß dieses System für die Situation in Deutschland keine Verbesserung
für die Verfügbarkeit stärkerer Motoren bringen, sondern dies im Gegenteil sogar
verschlechtern würde.

3. Der RAMOG-Vorschlag vom 2.12.1998 wurde nach vorheriger Abstimmung mit
dem damaligen DAeC-Raketenmodellreferenten als Ergebnis von persönlichen und telefonischen Vorverhandlungen mit einem Vertreter des Bundesinnenministeriums
von mir persönlich beim Ministerium übergeben. Der Vorschlag umfaßt die Rege-
lungen, die das Bundesinnenministerium seinerzeit als Verhandlungsbasis für möglich
hielt. Eine schriftliche Antwort kam bisher nicht und war auch nicht vereinbart. Die
Weiterentwicklung wird in Gesprächen erfolgen. Es erfolgte lediglich einige Wochen
später die telefonische Auskunft, daß die Einführung einer altersfreien 10-Gramm-
Grenze nicht möglich erscheint, da dies zu Problemen mit kürzlich eingeführten
Regelungen im Feuerwerk führen würde. Über den Rest des Vorschlags könne man
durchaus weiter verhandeln. Im übrigen wurde um Geduld und Verständnis gebeten,
wenn eine Neuregelung etwas Zeit benötige.


4. Sowohl der Deutsche Aero Club e.V. (DAeC) als autorisierter Spitzenverband des
deutschen Luftsports als auch die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt -
Lilienthal-Oberth- e.V. (DGLR) haben mich schriftlich ermächtigt, für die Belange
der in diesen Verbänden organisierten Raketenmodellfliegern mit dem Bundesinnen-
ministerium die Verhandlungen für bessere Bedingungen für den Raketenmodellflug
zu führen. Sie ermächtigten mich, weil als Ergebnis meiner Verhandlungen mit zu-
ständigen Landes- und Bundesministerien in vergangenen Jahren drei wesentliche
Verbesserungen für den Raketenmodellflug in den deutschen sprengstoffgesetzlichen Bestimmungen erreicht wurden, die erste im Jahr 1975, die zweite 1981 und die dritte
1998. Die Veränderung im Jahr 1981 war nicht allein mein Werk, sondern das
Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem damaligenDAeCRaketenmodell- referenten Wolfgang Carstens.

4. Der RAMOG-Vorschlag ist eine Verhandlungsbasis und kann natürlich verändert
werden. Dabei ist jedoch anzunehmen, daß sich das Ministerium an vollen Zahlen
orientiert und nicht am Gewicht eines ganz bestimmten Treibstoffblockes für einen wiederaufladbaren Aero-Tech-Motor. Wir werden gerne versuchen, die Belange der
sog. High-Power-Szene in Deutschland in unsere Verhandlungen aufzunehmen. Dies
kann jedoch nicht dazu führen, daß wir die Interessen des Sports vernachlässigen und
dort sind Verbesserungen dringender erforderlich. Es gilt nicht zuletzt, Spitzenplätze
im internationalen Raketenmodellsport zu verteidigen, die nur mit viel Idealismus
erreicht wurden.

5. Ob die Leute, die in beiden Foren nach möglichst großen Antrieben schreien,
letztendlich wirklich die Mehrheit der Raketenmodellflieger in Deutschland vertreten,
wage ich ernstlich zu bezweifeln.

Wir, die RAMOG und die anderen dem DAeC angeschlossenen Vereine und die DGLR vertreten die dort organisierten Mitglieder. Mit dem 1. Vorstand des DMFV habe ich am 15.4. in Dortmund vereinbart, zu den weiteren Verhandlungsschritten mit dem Bundesinnenministerium in Kontakt zu bleiben, damit auch die dortigen Vorstellungen
mit unseren abgestimmt werden können.

Eines sollte allen klar sein: Je mehr unterschiedliche Vorschläge beim Bundesinnenministerium ankommen, umso weniger wird dort etwas erreicht werden und wenn
überhaupt etwas, dann nur auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Man kann es
täglich in den Zeitungen nachlesen.


Herbert Gründler
1. Vorstand der RAMOG
Dipl.-Verwaltungsfachwirt (FH
}

Damit steht wohl de facto fest, daß wir, wie ich schon vermutet hatte, zwei unterschiedliche Vorschläge beim Innenministerium haben. Die RAMOG besteht weiter auf ihrem isolierten "französischen Modell" und geht nach dieser Lesart offensichtlich davon aus, damit die deutsche Raketenszene zu vertreten.
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Stefan Wimmer [Moderator] (Stefan)

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Veröffentlicht am Sonntag, 08. Oktober 2000 - 03:07 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

...und hier meine Antwort (die ich im Moment im anderen Forum irgendwie nicht hochladen kann - vielleicht klappts ja noch):

"Nachdem hier, vor allem aber im anderen Forum Dinge behauptet werden, die einfach so
nicht richtig sind, möchte ich einiges klar- und richtigstellen."


Danke! Das scheint wirklich dringend mal nötig zu sein.

"1. Stefan Wimmer hat mir das Schreiben mit seinem Vorschlag an das Bundesinnen-ministerium am 29.Mai 2000 per E-Mail zugesandt. Einige Tage später rief er an und wollte meine Antwort wissen. Ich erklärte ihm, daß ich in seinem Vorschlag die Interessen des Raketenmodellsports gar nicht berücksichtigt sehe. Außerdem sei das Ganze zu
sehr auf die Belange von Aerotech und Tripoli zugeschnitten und dies sei für die deutsche
Raketenmodellfliegerszene nicht repräsentativ."


Hier muß ich Herbert (ist Josef eigentlich ein Alias? :) ) damals wie heute uneingeschränkt recht geben:
Der Vorschlag berücksichtigt die FAI-Fliegerei nicht, weil sie auch gar nicht betroffen ist. Da es für den Modellsport im SprengG keinerlei Sonderregelungen gibt (selbst die Ausnahme für ausländische Teilnehmer an Veranstaltungen innerhalb Deutschlands ist seit der Novellierung 1998 weggefallen), gelten hierfür die 'normalen' Regelungen wie für jeden anderen Raketenflieger auch - also nur BAM-zugelassene Motoren, bis 20g ohne Erlaubnis, Bündeln und Mehrstufenraketen genauso wie Motoren mit über 20g Treibstoff nur mit Erlaubnis (welche der z.B. bei der letzten Weltmeisterschaft geflogenen Motoren haben überhaupt eine BAM-Zulassung??? - Aber das ist ein anderes Thema. Nur soviel: ich denke nicht, daß es nach derzeitiger Gesetzeslage möglich wäre, legal hier in Deutschland eine Weltmeisterschaft abzuhalten- Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren...).

"Mehr wurde darüber nicht diskutiert. Eine Einigung zum Text fand nicht statt."
...war in diesem Punkt ja auch nicht wirklich nötig (siehe oben).

"Stefan Wimmer wollte zu den Belangen des Sports mit Steffen Mieleh selbst sprechen. Ob dieses Gespräch stattgefunden hat und mit welchem Ergebnis, ist mir bis heute nicht bekannt. Steffen Mieleh hatte sich in den Sommermonaten auf die Weltmeisterschaft vorzubereiten und da kann es sein, daß der Bürokram warten mußte."
Ich habe Steffen eben wegen der WM-Vorbereitungen nicht für ein ausführliches Gespräch erreicht.
Da in der DERA aber andere Wettkampfflieger Mitglied sind (Jens Dunkel, André Senst), habe ich das Thema mir diesen diskutiert.

"2. Stefan Wimmer hat seinen persönlichen Vorschlag an das Bundesinnenministerium abgesandt, ohne eine Abstimmung mit den anderen Vereinen herbeigeführt zu haben."

Erst mal ist es nicht "mein persönlicher Vorschlag", sondern das Kondensat vieler Gespräche und Forumsbeiträge. Da es sich fast ausschließlich um Regulierungen im HPR Bereich handelt, habe ich mich bemüht, die Gruppen und Vereine, von denen ich weiß, daß sie sich mit HPR Fliegerei beschäftigen (darunter auch die RAMOG, nicht jedoch den DAeC, der sich im Wesentlichen um die FAI-Fliegerei kümmert (und das gut!)) mit einzubeziehen.

Wird das Ganze jetzt auf die persönliche Ebene herabgezogen?

"Er hat nach meiner Ansicht in seinem Vorschlag unnötige Verschärfungen gegenüber den heutigen Bedingungen eingebaut"

Sorry, aber den Stein ins Rollen hat der RAMOG-Vorschlag gebracht, der die BAM und das Innenministerium erstmals mit der Idee konfrontierte, im Bereich größerer Motoren eine weitere Einteilung vorzunehmen. Als ich zur Vorbereitung eines Briefes ans Ministerium in welchem ich meine Hilfe für die Erstellung eines Prüfungsbogens für die Raketen-Fachkunde anbieten wollte (weil so viele Ämter damit überfordert zu sein scheinen), mit dem dort zuständigen Ministerialdirektor telefonierte, erfuhr ich von diesen Überlegungen. Daraufhin erarbeitete ich "meinen" Vorschlag und bat ausgewählte sachkundige Leute um Kommentare (damit es eben nicht nur MEIN VORSCHLAG bleibt). Falls die Problematik aus meinem Text und den anschließenden Gesprächen nicht deutlich genug hervorging, muß ich um Entschuldigung für die mangelnde Herausstellung bitten. Es geht nicht darum, "einfach so" eine Verschärfung gegenüber der bisherigen Regelung aufzubauen, sondern an der vom Ministerium vorgesehenen Verschärfung (in unserem Sinne) mitzuwirken.

"... und ist bereit, die 20-Gramm-Grenze auf Dauer zu akzeptieren,"

...an der ist wegen der Koppelung an Klasse II (Sylvester-)Feuerwerk so leicht nichts zu drehen. Wenn mal Klasse II geändert werden sollte (die Feuerwerks-Lobby arbeitet daran und hat immerhin schon die Kombi-Feuerwerke (z.B. Mini-Bombettenkästen) durchbekommen), dann können wir uns da problemlos dranhängen. Bei ausführlichen Gesprächen mit der BAM wurde mir unmißverständlich klargemacht, daß im Bereich der Modellraketenantriebe bei der 20g-Grenze eine Sonderregelung ABSOLUT NICHT DRIN wäre. Windmühlenkämpfe liegen mir nicht.

"... nur um möglichst leicht die Tripoli-Bestimmungen und letztlich möglichst schnell Aerotech-Motoren nach Deutschland importieren zu können."

Was beides - wie im Forum ja auch schon von anderen (z.B. Peter Quartier) festgestellt wurde - nicht miteinander gekoppelt sein muß.

"Kommerzielle Interessen erscheinen hier nicht ausgeschlossen."

Falls dies ein persönlicher Angriff sein soll, kann ich beruhigen. Ich habe lediglich eine Erlaubnis nach §27 SprengG für den PRIVATEN Umgang mit Explosivstoffen und pyrotechnischen Gegenständen aller Klassen ("Hersteller-Schein"). Eine gewerbliche Erlaubnis nach §7, die neben den erheblichen Kosten für die Erlangung auch recht teure Rattenschwänze in Form von Versicherungen, Lagernachweisen, Zulassungen nach Gewerberecht, Immisionsschutzverordnungen, Arbeitsschutz etc. nach sich zieht, werde ich mir garantiert nicht antun. Außerdem hätte ich die Zeit für solche Scherze gar nicht. Und selbst wenn ich die hätte, könnte ich mir jetzt schon ausrechnen, daß dies ein Verlustgeschäft werden würde. NEIN DANKE!

"Wenn die deutschen Raketenmodellflieger in Zukunft keinen erleichterten Zugang zu größeren Einsteigermotoren erhalten sollten und bei einem Einstieg in höhere Treibsatzklassen als D in eine Mitgliedschaft bei einem Verein (Tripoli ?) gezwungen werden,"

Moooooment! "Mein" Vorschlag erlaubte es dem geneigten Raketenkonstrukteur seine Erlaubnis statt wie bisher mit 21 (Ausnahmen ab 18) schon mit 16 Jahren zu machen. Dann gibt es zwar kleinere Einschränkungen, wie die Aufsicht von Erziehungsberechtigtem oder Erlaubnis-inhabendem Vereinsmitglied bis zum Alter von 18 Jahre (die für den erlaubnisfreien Bereich ja auch gilt!) und bis max. 62,5g Treibstoff in Einweg-Motoren - immerhin G-Motoren! (zugegeben, die Grenze ist abgeschaut in den USA), aber es ist eine Erleichterung gegenüber a) der bisherigen Regelung und b) gegenüber dem RAMOG-Vorschlag.

Zum "Vorwurf" der Zwangsmitgliedschaft in einem Verein hole ich mal ein wenig weiter aus:

Für die Erlangung einer Erlaubnis nach §27 SprengG schreibt unsere Gesetzgebung derzeit 5 Voraussetzungen vor (lernt man auch im RAMOG-Lehrgang):
1) Zuverlässigkeit (SprengG §8(1)1)
2) Fachkunde (SprengG §8(2)a)
3) körperliche Eignung (SprengG §8(2)b)
4) Mindestalter 21 Jahre (SprengG §8(2)c Ausnahme auf 18 ahre in §28(5))
5) Nachweis eines Bedürfnisses (SprengG §27(3)2)

Zu 4) steht dazu in den SprengVwV (vom 10.03.1987 - gibt's da schon eine neuere??) folgendes:

"27.12 Eine Ausnahme von dem Erfordernis des Mindestalters (§ 27 Abs. 5 SprengG) kommt nur in Betracht, wenn der Antrag-steller trotz seiner Jugend die für den selbständigen Umgang mit explosionsgefährlichen Stoffen erforderliche Besonnenheit besitzt und imstande ist, die ex-plosionsgefährlichen Stoffe vor unbefugtem Zugriff (auch durch Angehörige des Haushalts, in dem er lebt) zu sichern. In Betracht kommen im wesentlichen nur Mitglieder von Schießsportvereinigungen und von Vereinigungen, deren Mitglieder
Bauelemente von pyrotechnischen Gegenständen (z. B. Modellraketen) zusammensetzen oder bearbeiten."

HIER ist also die Zwangsmitgliedschaft in Vereinen heute schon verankert.

" so ist es möglich, daß Stefan Wimmer dazu beigetragen hat."

Jetzt gleitet es aber doch in unsachliche und persönliche Angriffe ab. Ich werde das mal auf sich beruhen lassen und auf diesem Niveau nicht weiter diskutieren.

"Es wäre vergleichsweise so, wie wenn die RAMOG die Teilnahme an einem Ihrer T2-Lehrgänge von einer Mitgliedschaft im Verein abhängig machen würde."

Stimmt nicht! - siehe oben. Ich bitte doch, die Diskussion auf sachlichem Niveau zu belassen, wenn wir vorwärtskommen sollen.

"Bei allen Forderungen, das TRA-System einzuführen, wird schlicht und ergreifend übersehen, daß dieses System für die Situation in Deutschland keine Verbesserung für die Verfügbarkeit stärkerer Motoren bringen,"

Ja, siehe weiter oben: das eine hat mit dem anderen (leider, sonst wären wir alle TRA-Mitglieder :) ) nichts zu tun.

" sondern dies im Gegenteil sogar verschlechtern würde."

...also das kann ich bei bestem Willen nicht nachvollziehen. Kann mich Dummchen da mal jemand aufklären auf welcher Basis diese Behauptung steht?

"3. Der RAMOG-Vorschlag vom 2.12.1998 wurde nach vorheriger Abstimmung mit dem damaligen DAeC-Raketenmodellreferenten als Ergebnis von persönlichen und telefonischen Vorverhandlungen mit einem Vertreter des Bundesinnenministeriums von mir persönlich beim Ministerium übergeben."

Fein! (Ich habe es mit dem persönlich abgeben sogar einfacher seit das Ministerium in Berlin ist - Heimvorteil! :) )

" Der Vorschlag umfaßt die Regelungen, die das Bundesinnenministerium seinerzeit als Verhandlungsbasis für möglich hielt."

Ja, "meiner" auch :)

" Eine schriftliche Antwort kam bisher nicht"

Schade!

" und war auch nicht vereinbart."

Ach so. Warum eigentlich nicht? Sowas ist in späteren Gesprächen manchmal ganz nützlich.

" Die Weiterentwicklung wird in Gesprächen erfolgen. Es erfolgte lediglich einige Wochen
später die telefonische Auskunft, daß die Einführung einer altersfreien 10-Gramm-Grenze nicht möglich erscheint, da dies zu Problemen mit kürzlich eingeführten Regelungen im Feuerwerk führen würde..."


Ja, genau. Siehe oben!

"4. Sowohl der Deutsche Aero Club e.V. (DAeC) als autorisierter Spitzenverband des deutschen Luftsports als auch die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth- e.V. (DGLR) haben mich schriftlich ermächtigt, für die Belange der in diesen Verbänden organisierten Raketenmodellfliegern mit dem Bundesinnenministerium die Verhandlungen für bessere Bedingungen für den Raketenmodellflug zu führen."

Huch! Heißt das, daß ich ohne irgendwelche Ermächtigungen nicht mit den zuständigen Stellen reden darf??

"Sie ermächtigten mich, weil als Ergebnis meiner Verhandlungen mit zuständigen Landes- und Bundesministerien in vergangenen Jahren drei wesentliche Verbesserungen für den Raketenmodellflug in den deutschen sprengstoffgesetzlichen Bestimmungen erreicht wurden, die erste im Jahr 1975, die zweite 1981 und die dritte 1998. Die Veränderung im Jahr 1981 war nicht allein mein Werk, sondern das Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem damaligen DAeC Raketenmodellreferenten Wolfgang Carstens."

(Wie war das mit den Eigenlob? :) )
Lieber Herbert, diese Deine Verdienste stellt niemand in Frage und alle Raketenbegeisterten müssen Dir speziell für Deinen großen Einsatz bei der Beinahe-Katastrophe von 1998 sehr danken. Dies habe ich in beiden Foren auch schon mehrmals geschrieben.

"4. Der RAMOG-Vorschlag ist eine Verhandlungsbasis und kann natürlich verändert
werden."


Das sollte für jeden anderen VORSCHLAG auch gelten - oder?

"Dabei ist jedoch anzunehmen, daß sich das Ministerium an vollen Zahlen orientiert und nicht am Gewicht eines ganz bestimmten Treibstoffblockes für einen wiederaufladbaren Aero-Tech-Motor."

Sorry, hier verstehe ich denn Sinn nicht ganz. Was sind "volle Zahlen" (Hicks)? Und wie hängen die mit dem "Gewicht eines ganz bestimmten Treibstoffblockes für einen wiederaufladbaren Aero-Tech-Motor" zusammen?

"Wir werden gerne versuchen, die Belange der sog. High-Power-Szene in Deutschland in unsere Verhandlungen aufzunehmen. Dies kann jedoch nicht dazu führen, daß wir die Interessen des Sports vernachlässigen und dort sind Verbesserungen dringender erforderlich. Es gilt nicht zuletzt, Spitzenplätze im internationalen Raketenmodellsport zu verteidigen, die nur mit viel Idealismus erreicht wurden."

Auch das verstehe ich nicht ganz. HPR hat doch mit der FAI-Fliegerei nicht sehr viel gemeinsam. Wieso und in welcher Weise behindert eine Erweiterung nach oben (HPR) den Raketenmodellsport (der sich ja wohl so im Bereich A-E tummelt?)?

"5. Ob die Leute, die in beiden Foren nach möglichst großen Antrieben schreien, letztendlich wirklich die Mehrheit der Raketenmodellflieger in Deutschland vertreten, wage ich ernstlich zu bezweifeln. "

Zu Recht, aber was will uns diese Feststellung sagen?


"Wir, die RAMOG und die anderen dem DAeC angeschlossenen Vereine und die DGLR vertreten die dort organisierten Mitglieder."

Na hoffentlich - wäre ja auch schlimm, wenn's nicht so wäre :)


" Mit dem 1. Vorstand des DMFV habe ich am 15.4. in Dortmund vereinbart, zu den weiteren Verhandlungsschritten mit dem Bundesinnenministerium in Kontakt zu bleiben, damit auch die dortigen Vorstellungen mit unseren abgestimmt werden können."

Danke für die Mitteilung (auch wenn sie erst jetzt kommt). Gibt's auch Informationen über "die dortigen Vorstellungen"?

"Eines sollte allen klar sein: Je mehr unterschiedliche Vorschläge beim Bundesinnenministerium ankommen, umso weniger wird dort etwas erreicht werden und wenn überhaupt etwas, dann nur auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Man kann es täglich in den Zeitungen nachlesen."

Nun, solange es bei 2-3 Vorschlägen bleibt, kann das durchaus förderlich für die Diskussion sein. Und das mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner haben wir dann, wenn wir das Ganze einfach laufen lassen. Das hat aber wohl keiner vor - oder?


Mal was grundsätzliches:
Ich habe schon mehrmals in allen Foren dazu aufgerufen, daß sich kompetente Leute "der alten Garde" durchaus ÖFTERS mal zu den wichtigen Themen äußern sollten. Die wenigen Beiträge von diesen (und auch alle persönlichen Telefonate) zeigen doch deutlich, daß es viele "graue Eminenzen" gibt, die die Diskussionen in den Foren sehr genau verfolgen. Ein ab&zu mal erfolgendens "Aufscheinen", und Bemerkungen im Sinne von "Wir müssen nicht viel diskutieren, wir handeln" (im Verborgenen?) dienen sicherlich nicht der Entwicklung der Standpunkte. DISKUSSIONS-Foren funktionieren anders!
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Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)

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Veröffentlicht am Montag, 09. Oktober 2000 - 15:48 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Das meiste hat schon Stefan gesagt, noch ein paar Anmerkungen aus meiner Sicht:

Ich erklärte ihm, daß ich in seinem Vorschlag die Interessen des Raketenmodellsports gar nicht berücksichtigt sehe... Wir werden gerne versuchen, die Belange der sog. High-Power-Szene in Deutschland in unsere Verhandlungen aufzunehmen. Dies kann jedoch nicht dazu führen, daß wir die Interessen des Sports vernachlässigen und dort sind Verbesserungen dringender erforderlich. Es gilt nicht zuletzt, Spitzenplätze im internationalen Raketenmodellsport zu verteidigen, die nur mit viel Idealismus erreicht wurden.

Sorry, aber ich kann auch nicht erkennen, wo die "Interessen des Raketenmodellsports" im Ramog-Papier berücksichtigt sind.

Abgesehen davon hat doch das eine mit dem anderen nichts zu tun, hier werden unnötigerweise zwei Gruppen gegeneinander ausgespielt.

Leider haben sich die Modellraketensportler auch in der ganzen Diskussion noch nie dazu geäußert, wo ihre Interessen in Bezug auf die gesetzliche Lage liegen (Steffen, Du ließt doch hier immer mit, vielleicht kannst Du mal einen Satz dazu sagen?).

Meines Wissens liegen die Probleme des Sports auch ganz woanders, nämlich das die Treibsätze, die für die Ausübung des Sports notwendig wären, nicht zugelassen sind. Damit wäre nicht nur eine WM in Deutschland unmöglich, sondern es sind de facto auch alle anderen Wettkämpfe, weil sich mit Estes- und SF-Motoren wohl schlecht ein FAI Wettbewerb abhalten läßt.

Das ist aber kein gesetzliches Problem, sondern eher ein wirtschaftliches. Denn die Motoren (fast alle im erlaubnisfreien Bereich) müßten rechtlich gesehen einfach nur zugelassen werden, die Voraussetzungen dafür sind auf Seiten des Gesetzgebers ja da.

Außerdem sei das Ganze zu sehr auf die Belange von Aerotech und Tripoli zugeschnitten und dies sei für die deutsche Raketenmodellfliegerszene nicht repräsentativ..

Verstehe ich nicht. Und warum können internationale Standards nicht auf die deutsche Szene übertragen werden?

Kommerzielle Interessen erscheinen hier nicht ausgeschlossen.

Ich bin ehrlich gesagt froh, wenn uns endlich auch "kommerzielle Interessen" zu einem Durchbruch verhelfen. Denn was wollen wir denn? Doch vermutlich das wir hier endlich auch Aerotech & Co. legal kaufen und verwenden können! Ist das ein unehrenhaftes Motiv? Ist, nebenbei, die Herstellung und der Verkauf des BC360 durch Herrn Gründlers Vereinskollege E. Maurer kein "kommerzielles Interesse" in diesem Sinne?

Es wäre vergleichsweise so, wie wenn die RAMOG die Teilnahme an einem Ihrer T2-Lehrgänge von einer Mitgliedschaft im Verein abhängig machen würde.

Da erinnere ich mich aber noch dunkel an die Zeit, als ein paar Mitglieder meines Vereins den T2-Schein machen wollten und Herr Gründler versucht hatte, dies zu verhindern, weil wir nicht in der Ramog waren...

Eine Einigung zum Text fand nicht statt... Stefan Wimmer hat seinen persönlichen Vorschlag an das Bundesinnenministerium abgesandt, ohne eine Abstimmung mit den anderen Vereinen herbeigeführt zu haben... Sowohl der Deutsche Aero Club e.V. (DAeC) als autorisierter Spitzenverband des deutschen Luftsports als auch die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth- e.V. (DGLR) haben mich schriftlich ermächtigt, für die Belange
der in diesen Verbänden organisierten Raketenmodellfliegern mit dem Bundesinnen-
ministerium die Verhandlungen für bessere Bedingungen für den Raketenmodellflug
zu führen. Sie ermächtigten mich,...


Stefan mag nicht die "Ermächtigung" (woran erinnert mich dieses Wort nur wieder? ) von Herrn Gründler oder des DAeC´s bekommen haben, aber im Gegensatz zum Ramog (d.h. Herrn Gründlers) Vorschlag beruht der von Stefan auf Resultaten, die u.a. öffentlich in den Foren diskutiert wurden. Die offene Diskussion hat Herr Gründler (weil ihm wohl auch die besseren Argumente fehlen) immer gemieden. Gerade deswegen hat Stefans Vorschlag eine weitaus höhere Legitimation als der Vorschlag der Ramog, der erst nach mehreren Nachfragen und 2 Jahre später überhaupt der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Im übrigen war Stefan sehr wohl auch durch mind. 2 Organisationen "ermächtigt", er vertritt die DERA und die AGM.

Ob die Leute, die in beiden Foren nach möglichst großen Antrieben schreien, letztendlich wirklich die Mehrheit der Raketenmodellflieger in Deutschland vertreten, wage ich ernstlich zu bezweifeln

Wer representiert sie dann? Herr Gründler, der DAeC und die Ramog/RMV?

Die ganze Diskussion hat auch einen anderen Hintergrund als ein paar Sachfragen. Wir haben, in Deutschland das Problem, das eine alteingesessene Gruppe versucht, ihre jahrzehntelange innegehabte Position (fast ein Monopol) zu festigen und sich bisher jeden Versuch von außerhalb, eigene Initiativen zu ergreifen, wiedersetzt. Wir haben es mit Dortmund gesehen, wir dürfen es hier wieder erleben. Natürlich wird man es vor diesem Hintergrund auch nicht gerne sehen, wenn neue interationale Organisationen in Deutschland Fuß fassen, genausowenig sieht man es ja gerne, wenn es ein unabhängiges Forum wie dieses gibt, das nicht mehr von den Vereinen kontrolliert werden kann.

Ich kann Stefan nur bitten, weiterzumachen und für uns alle zu versuchen, einige der dringend notwendigen Änderungen durchzubringen. Bitte laß Dich auch durch solche Machtspielchen nicht davon abbringen! Natürlich sind die Vorschläge nur ein erster Schritt, denn einige der weiteren wichtigen Punkte bleiben vorerst ungelöst (etwa die 20 Gramm Grenze), aber es ist schonmal wichtig, überhaupt etwas in Bewegung gebracht zu haben!
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Steffen Katzer (Steffen)

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Veröffentlicht am Montag, 09. Oktober 2000 - 19:31 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hi Stefan,

wie Oliver schon sagte: nicht von 'Quertreibern' beirren lassen, ich finde Deinen Vorschlag sehr vernünftig und unterstütze ihn voll!

Gruß Steffen
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Stefan Wimmer [Moderator] (Stefan)

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Veröffentlicht am Dienstag, 10. Oktober 2000 - 22:06 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Ich möchte nochmal kurz zurückkommen auf den Beitrag von Herbert Gründler (alias Josef) im anderen Forum.

Dort heißt es, daß er die schriftliche Ermächtigung diverser Vereine hat, die dortigen Mitglieder zu vertreten. Da dies Vereine sind, die sich überwiegend der Sport-Raketenfliegerei verschrieben haben (RAMOG, DAeC), gehe ich jetzt einfach mal davon aus, daß Herbert sich auch vorwiegend um die Belange des Raketenmodellsports kümmern wird (das schien ja auch auch der Antrieb für seinen Beitrag gewesen zu sein).

Es ist vielleicht gar nicht so schlecht, wenn wir hier eine Art Arbeitsteilung machen:
Ich schau' mehr auf den HPR-Bereich und Herbert auf die FAI-Fliegerei.

Obwohl die beiden Bereiche sich von der Motorleistung her kaum in die Quere kommen, sollten wir unser Auftreten gegenüber den Behörden natürlich miteinander abstimmen.

Im Bereich der Sportfliegerei ist auch jede Menge zu tun:

- Fast alle derzeit bei Wettbewerben (und oft auch im Training) geflogenen Motoren haben keine BAM-Zulassung und werden wohl auch keine EU-Baumusterbescheinigung erhalten. Es sind hochgezüchtete Antriebe, die in sehr kleinen Stückzahlen und oft "von Hand" hergestellt werden.
- Besitz und Umgang mit solchen Motoren ist nach der gültigen Gesetzeslage verboten.
- Ausländische Raketenmodellsportler können für Wettbewerbe in Deutschland weder Motoren einführen, noch verwenden.
- Das Ausrichten internationaler Wettbewerbe in Deutschland ist daher derzeit unmöglich.

Bildlich gesprochen steht eigentlich jeder aktive Raketenmodellsportler nach derzeit gültiger Gesetzeslage mit einem Bein im Gefängnis.

HIER BESTEHT DRINGENDER HANDLUNGSBEDARF!

Bei meinen heutigen Gesprächen mit BAM/Innenministerium habe ich erfahren, daß dort von Herbert Gründler schon mal in der Sache vorgefühlt wurde (schade, daß er es nicht selber kundtut) und "man sich durchaus vorstellen könne" (wieder einmal diese nette unverbindliche Formel) für Vereine, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen (Mitgliederzahl, technische Ausrüstung; genaueres auszuführen überlasse ich Herbert, schließlich ist es ja sein Vorschlag ) Ausnahmeregelungen für das Verwenden von Raketenmotoren im Rahmen von Sportveranstaltungen zu etablieren. Da ich ja keine Ermächtigung dafür habe, habe ich das Thema in den Telefonaten nicht weiter vertieft...

Aber: Das hört sich doch erstmal gar nicht schlecht an - oder?
Man muß jetzt nur am Ball bleiben, denn die nächste Gesetzesänderung steht bald an (wg. Reparaturarbeiten an der letzten Novellierung).

Herbert, sag' mal was!
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Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)

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Veröffentlicht am Donnerstag, 12. Oktober 2000 - 19:26 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Der Vorschlag von Stefan hört sich doch gut an: Modellraketensport über Herrn Gründler, Modellraketenflug und High Power über Stefan. Ramog und RMV sind schon dem Namen nach "Raketenmodellsport"-Vereine und würden damit sicher auch ihren eigenen Ansprüchen besser gerecht.

Da, wie wir festgestellt haben, im Vorschlag der Ramog auch bisher nichts über das vordringliche Ziel von Herrn Gründler, die Sicherung der Spitzenplätze im Modellraketensport, steht, könnte er gleich mit voller Energie einsteigen. Stefan kann sich dann darauf konzentrieren, die "schreiende" High Power und Modellraketen "Minderheit" zu vertreten.

Herbert, sag' mal was!

Wir warten gespannt.

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