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Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Mittwoch, 25. Oktober 2000 - 00:21 Uhr: |     |
Da ich heute im Netz darüber gestolpert bin: eine Karte mit den NAR Sektionen (lokalen Clubs) in den USA:
Die Karte zeigt deutlich, das die Mehrheit der Sektionen mit ihren lokalen Startgeländen in dicht besiedelten Ballungszentren liegt, z.B. an der Ostküste (Raum New York, Bosten etc.), der Westküste oder den Regionen um die großen Seen (Chicago usw.). Gebiete mit großen Wüstenflächen wie Nevada haben teilweise gar keine lokale Sektion. Das zeigt auch, daß die bei uns oft verbreitete Meinung, der Modellraketenflug wäre in den USA vor allem deshalb besser vertreten, weil man dort über unendlich weite Startflächen verfügt, nicht so ganz zutrifft. Von der Ostküste der USA bis zu den großen Salzseen in Nevada sind es grob 3000 km Luftlinie. Auf unsere Verhältnisse übertragen wäre man da hinter Moskau in südrussischen Steppengebieten, wo es auch sehr große Flugfelder gibt ;-) |
   
Nugget [Moderator] (Nugget)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Mittwoch, 25. Oktober 2000 - 08:31 Uhr: |     |
Wenn wir in Deutschland eine oder 2 Flächen hätten die so groß wären wie eine Wüste in der USA (egal welche) dann hätten wir auch genügend "Freiraum" um uns auszutoben.Vorausgesetzt dort wohnt kaum oder niemand dort. Gruß Nugget |
   
Harald
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Freitag, 27. April 2001 - 15:19 Uhr: |     |
Es gab bis 1964 in Deutschland einen derartigen Platz und zwar im Wattenvorland bei Cuxhaven. Schauen Sie auf der am Ende aufgeführen Seite und staunen Sie, was dort damals möglich war! Mit freundlichen Grüßen Harald Lutz Seite mit den gewünschten Informationen: http;//216.15.187.129/ |
   
Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Freitag, 27. April 2001 - 21:45 Uhr: |     |
Harald, schreib doch einfach kurz hier rein, um welches Gelände es geht. Größere weite Flächen gibt es in Deutschland z.B. im norddeutschen Raum immer noch. Kommt halt immer darauf an, was man fliegen will. Für Modellraketen bis Highpower finden sich fast überall Plätze (sicher, könnte manchmal schon besser sein, viel ist zugebaut usw.), für Amateurraketen wird es schon enger. |
   
Micky (Micky)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Freitag, 27. April 2001 - 22:00 Uhr: |     |
Hallo, ist da schon wieder was indiziert?! Micky |
   
Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Freitag, 27. April 2001 - 22:33 Uhr: |     |
Micky, nur immer noch das übliche. Ich habe aber keine Lust das schon wieder durchzukauen. Die entsprechende Webseite kommt schon noch. Topic ist "Startgelände". |
   
Harald
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Montag, 30. April 2001 - 12:26 Uhr: |     |
Die Fläche, auf der im Zeitraum 1957 - 1964 die "Deutsche Raketengesellschaft" bzw. die spätere "Hermann - Oberth- Gesellschaft" und die "Seliger Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH" ihre Versuche durchgeführt haben, war das Deichvorland und Wattengebiet zwischen Cuxhaven-Sahlenburg und Berensch. Die maximalen Flughöhen waren 50 Kilometer bei der "Hermann Oberth -Gesellschaft" und 150 Kilometer bei der "Seliger Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH". Nördlich von Arensch wurden im Oktober 1945 3 "A4" - Raketen gestartet, um der damaligen britischen Besatzungsmacht die Funktionsweise der flüssigkeitsgetriebenen Großrakete zu demonstrieren. (Operation "Backfire") Eine weitere Fläche im norddeutschen Raum auf der Raketenversuche durchgeführt wurden, ist das Areal nördlich des Gehöftes Hespenbusch, welches zu Großenkneten gehört. Hier führte die damalige "Deutsche Raketengesellschaft" ihre ersten Starts durch, bei denen Höhen von bis zu 6 Kilometern erreicht wurden. Da man größere Flughöhen plante, erwies sich das Gelände als zu klein und die Versuche wurden in das Gebiet um Cuxhaven (suiehe oben) verlegt. (Detailierte Informationen im anderen Forum) |
   
Harald
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Montag, 30. April 2001 - 12:53 Uhr: |     |
Für extreme "High -Power -Freaks" (Flughöhen von 10 Kilometern und mehr, sowie semoiprofessionelle und professionelle Nutzer) schlage ich zwei denkbare Plätze in Deutschland vor: Das Wattengebiet vor Cuxhaven, inklusive der Insel Neuwerk (Startplatz "West") und den Ostteil der Insel Rügen, den Ruden, die Greifswalder Oie und Peenemünde (Startplatz "Ost"). (Ggf. sollten der Startplatz "Ost" und der Startplatz "West" in verschiedene Teilstartplätze aufgeteilt werden). Vom Starplatz "Weszt" wäre sogar ein Satelitenstart mit vollständig über dem Meer verlaufender Aufstiegsbahn denkbar!(Bahnneigung ca. 100 Grad) Für "normale" High - Power Freaks (Flughöhen bis 5 Kilometer) sind auch Startplätze im Binnenland möglich. Denkbar ist z.B. das ehemalige Versuchsgelände der "Deutschen Raketengesellschaft" in Hespenbusch hierfür zu "reaktivieren"; auch viele stillgelegte Militärareale sollten auf eine diesbezügliche Eignung überprüft werden. Auch andere freie Areale wären denkbar: ich bin davon überzeugt, daß sich im Hunsrück, in der Rhön oder auf der Albhochfläche sicher geeignete Areale befinden dürften. Der Start kleinerer T2 - Modelle sollte auf geeigneten Gebieten (baumlos, übersichtlich und niedere Vegatation, um das Auffinden des gelandeten Flugkörpers zu erleichtern), zum Beispiel geeigneten Modellflugplätzen problemlos möglich sein, sofern diese eine bestimmte (flugplatzabhängige) Flughöhe nicht überschreiten. |
   
Harald
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Dienstag, 08. Mai 2001 - 08:12 Uhr: |     |
Aus dem Buch "Meteorologische Raketen in Deutschland" von H.-U. Widdel aus der Schriftenreihe der Deutschen Raumfahrtausstellung e.V. erfuhr ich, daß Herr Dr. Glöde in Zusammenarbeit mit einigen Dienststellen der damaligen UdSSR noch kurz vor der "Wende" noch einige russische Forschungsraketen des Typs MMR-06M vom ehemaligen NVA - Übungsplatz Zingst aus gestartet hat. Nach der Wende wurde dieser Platz geschlossen und zum Naturschutzgebiet erklärt. Möglicherweise gab es laut dem Buch "Meteorologische Raketen in Deutschland" nach der Wende einige, wenn auch bisher erfolglose Versuche diesen Platz für Raketenstarts "wiederzubeleben". Dieser Platz wäre bestimmt ein guter Ort für den Start von "High-Power Modellraketen" bis hin zu kleinen Höhenforschungsraketen! |
   
Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Dienstag, 08. Mai 2001 - 11:35 Uhr: |     |
Quote:Nach der Wende wurde dieser Platz geschlossen und zum Naturschutzgebiet erklärt.
Ich kann mir vorstellen, daß es relativ schwer sein dürfte, in einem Naturschutzgebiet eine Genehmigung für Highpower und Amateurraketen zu bekommen. Gibt es hier schon entsprechende Initiativen? |
   
Harald
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Mittwoch, 30. Mai 2001 - 21:38 Uhr: |     |
Bezugnehmend auf die Raketenexperimente in Zingst, habe ich mich mit Herrn Dr. Peter Glöde in Verbindung gesetzt und von Ihm folgende Auskünfte zu seinen Raketenexperimenten in Zingst erhalten: Das Observatorium Lindenberg begann Anfang der 70er Jahre seine Experimente mit meteologischen Raketen. Hierzu wurden von Zingst 5 polnische Raketen des Typs „Meteor 1“ gestartet, die eine Gipfelhöhe von ca. 20 Kilometer erreichten. Später wurden eine Reihe von Eigenentwicklungen gestartet, die aber nur Maximalhöhen von 3 Kilometer erreichten (man könnte sagen, man hat „High Power Experimente“ durchgefürt. 1988 begannen die Versuche mit den sowjetischen Raketen der Baureihe MMR-06M. Diese Raketen erreichten Höhen von bis zu 85 Kilometern! (höher ist die erste erfolgreiche A4 – Rakete von Werner von Braun am 3.10.1942 auch nicht geflogen!) Trotz der Wende 1989 und der Wiedervereinigung 1990 wurden bis zum Jahreswechsel 1990/91 50 Raketen dieses Typs gestartet. Weitere 19 Starts wurden vom Institut für Atmosphärenforschung in Kühlungsborn zwischen Februar und April 1992 durchgeführt. Die Bundeswehr übernahm bei diesen Starts die Sicherung des See- und Luftgebietes. Da die Bundeswehr kein Interesse an der Weiternutzung des Standorts Zingst hatte und sich aus Zingst zurückzog, bestand keine Möglichkeit mehr dort Raketen zu starten, da die militärischen Dienststellen zur Überwachung des Luft- und Seeraums unentbehrlich waren. |
   
Harald
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Dienstag, 19. Juni 2001 - 22:16 Uhr: |     |
Möglicherweise wurden in Zingst außer den "Meteor 1" und "MMR-06M" noch andere Raketentypen gestartet. Nach Auskunft von Jean-Jacques Serra wurden in der damaligen DDR an einen nicht genannten Ort (ich vermute Zingst) auch sowjetische Raketen des Typs "M100-B" gestartet. Herr Jean-Jacques Serra verwaltet eine Internetseite über europäsische Höhenforschungsraketen. |