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Thomas Oberländer (Obi)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Donnerstag, 27. Juni 2002 - 20:34 Uhr: |     |
Hallo, ich hab mal neulich die Sp-Reste vom Treibsatz ausgekratzt und auf einem Heft liegengelassen. Am nächsten Morgen waren die Reste recht feucht, bzw. wässrig. Außerdem sind auf meinem Physik-Heft (och, iss nich schlimm...) gelbe bis braune Flecken entstanden. Nun eine Frage an die Chemiker: Was ist das für ein hygroskopischer, entstandener Stoff, etwa giftiges KNO2 und schwefelige Säure??? Gruß, Thomas. |
   
Jörn Martens [Moderator] (Joern)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Freitag, 28. Juni 2002 - 01:02 Uhr: |     |
Nö, ich würde mal auf Kaliumcarbonat tippen. Ist ein (Haupt-)Verbrennungsrückstand und sehr hygroskopisch. Ach ja, du meintest übrigens vermutlich Kaliumnitrit,oder? Zumindest der Formel nach... Ne'n bischen Nomenklatur: Kaliumnitrid: KN3 Kaliumnitrit: KNO2 Kaliumnitrat: KNO3 |
   
Sebastian Buff (Alex)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Dienstag, 16. Juli 2002 - 20:13 Uhr: |     |
Wenn das Zeug am Morgen feucht war war es auf jeden Fall Natriumchlorat was ich nicht glaube ich denke es ist Kaliumchlorat Dieser Pulver war doch sicher Weiß und Kristallin oder Kaliumnitrat schließe ich ganz aus weil so hygroskopisch is das nicht >Man spricht aus Erfahrung |
   
Jörn Martens [Moderator] (Joern)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Dienstag, 16. Juli 2002 - 20:19 Uhr: |     |
Wo sollte denn bitte das Chlor herkommen? Seit wann enthält SP Chlorate oder Perchlorate? Es wird sich ziemlich sicher um Kaliumcarbonat handeln, weder um Chlorate, Perchlorate noch Nitrate. |
   
stefan stöckli (Stefanst)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Dienstag, 16. Juli 2002 - 22:55 Uhr: |     |
Kaliumchlorat oder Kalumperchlorat ist es ganz sicher nicht, weil das nicht aus erbrannten Schwarzpulver entstehen kann. Es kann auch nicht von Anfang an im Schwarzpulver enthalten sein, weil es dann beim Abbrand zu HCl und anderen netten Sachen reagiert hätte. Also kannst du zu 100% annehmen das es sich um Kaliumcarbonat handelt. Wenn du das nicht glauben willst, ich kann es dir beweisen, man arbeitet nicht umsonst in einer Chemiefirma :-) Mal einfach gesagt: Perchlorate, Chlorate und Nitrate verbrennen in einem Motor, oder konkreter liefern den Sauerstoff für die Verbrennung, also sind sie ganz sicher nicht mehr im Verbrennungsrückstand enthalten. |
   
stefan stöckli (Stefanst)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Dienstag, 16. Juli 2002 - 22:59 Uhr: |     |
PS: Ich will ja mich nicht aufspielen, aber grundlegende Chemiekenntnisse sollte man schon haben bevor man solche irrsinnige Vermutungen anstellt. Diese Theorie sollte eigentlich in jedem Chemieschulbuch vorhanden sein.... |
   
Thomas Oberländer (Obi)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Freitag, 19. Juli 2002 - 22:21 Uhr: |     |
Ich will mich ja nicht darum streiten (,weil ich erst zwei+ein(Diff)=3 Jahre Chemieunterricht hatte) aber ich denke nicht, dass Kaliumcarbonat/K²CO³, also Pottasche hygroskopisch ist (dann müsste doch auch der Rückstand von Zucker und Kaliumnitrat auch wasseranziehend sein). Oder sähe die Formelgleichung doch so, oder so ähnlich aus: KNO³(s) + C(s) + S(s)--->(erhitzen) K²CO³(s) + [KSO4(s)] + KO(g)+ CO²(g) + SO²(g) [+No³(s)] + No²(g) (exotherm) Mehr Verbindungen fallen mir sonst nicht mehr ein. Es könnte theoretisch aber auch in kleinen Mengen schwefelige Säure (H²SO³) entstehen, indem kurz nach der Reaktion das Schwefeldioxid mit dem angezogenem Wasser reagiert, denke ich zumindest. Gruß |
   
Thomas Oberländer (Obi)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Freitag, 19. Juli 2002 - 22:30 Uhr: |     |
Ach, Stefan, noch eine persönliche Frage: Wie ist denn der Beruf Chemielaborant? Beschäftigst du dich dort nur mit speziellen Sachen oder ist das eher so was wo neue Waschmittel erfunden werden oder stellt ihr massenweise allemöglichen *überdreißigbuchstabenverbindungen* her? Ich frag deshalb, weil mich dieser Job in der Zukunft auch interressieren würde. |
   
stefan stöckli (Stefanst)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Samstag, 20. Juli 2002 - 14:25 Uhr: |     |
Guete Morge also zum Thema Reaktion von SP: das ist etwas mühsam hier was gescheites zu finden, da die Reaktionen stark von Druck, Temperatur und so weiter abhängig sind. Ich versuche mal was zu finden, nur ist da halt mein Arbeitsgeber nicht gerade das Perfekte (Pharma) @Thomas Nun, alles von den Dreien. Bis Herbst arbeite ch noch in einer Pharmafirma in der Verfahrensentwicklung, das heisst wir verfeinern einen Syntheseweg aus der Forschung soweit, dass er in die Grossproduktion gehen kann. Vorallem in Bezug auf Ausbeute, Volumenfaktoren, Temperaturen, Reinheit, Nepenprodukte und so weiter.... Eine sehr vielseitige Arbeit, aber schwierig zu erklären :-( Wenn dich dieser Beruf interessiert, dann würde ich dir empfehlen bei einer grösseren Firma ein Praktikum zu machen, bei meinem Arbeitsgeber war das Pflicht. Ich weiss nicht was Oli meint wenn wir hier über Berufe reden, aber wenn du weitere Fragen hast, kannst du dich auch per Mail bei mir melden. |
   
Dominik (Dominik)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Sonntag, 21. Juli 2002 - 01:38 Uhr: |     |
Hi Obi, wenn es Dich beruhigt, der Rückstand bei KNO3+(Zucker/Dextrose/Sorbitol) ist hygroskopisch. (Ebenso wie das Vorprodukt) Und bei SP entsteht in der Tat schwefelige Säure, so hast Du z.B. bei einem Motor aus Stahl zunächst Rost auf den Innenwänden, da die hohe Teperatur und die Sauerstoffabgabe des Salpeters den Motor angreifen. Wenige Stunden nach dem Firing lößt aber der "nasse Rest" den Rost aufgrund des säureanteils ab. Man kann den Motor dann sofort blank putzen... Gruß Dominik |
   
Dominik (Dominik)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Sonntag, 21. Juli 2002 - 01:48 Uhr: |     |
Hi Obi, wenn es Dich beruhigt, der Rückstand bei KNO3+(Zucker/Dextrose/Sorbitol) ist hygroskopisch. (Ebenso wie das Vorprodukt) Und bei SP entsteht in der Tat schwefelige Säure, so hast Du z.B. bei einem Motor aus Stahl zunächst Rost auf den Innenwänden, da die hohe Teperatur und die Sauerstoffabgabe des Salpeters den Motor angreifen. Wenige Stunden nach dem Firing lößt aber der "nasse Rest" den Rost aufgrund des säureanteils ab. Man kann den Motor dann sofort blank putzen... Gruß Dominik |
   
Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Sonntag, 21. Juli 2002 - 20:45 Uhr: |     |
Stefan, ein bischen Offtopic ist schon OK. In unserem Forum dreht es sich ja zum Glück noch zum Großteil um Modellraketen und nicht um Geburtstagsgrüße, eMail-Viren, Internet-Browser oder andere Füllthemen  |
   
Thomas Oberländer (Obi)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Freitag, 26. Juli 2002 - 21:22 Uhr: |     |
Naa gut, dann muss ich euch wohl glauben, dass dabei Kaliumcarbonat entsteht. @Dominik(jetzt wissen wir, woraus deine Motoren bestehen!!!:-) ): Interresant-da kann man ja den Motor ja gleich wiederbefüllen... ist Stahl eigentlich sehr hitzeabweisend? @Stefan: Ok, danke für die Info`s. Eine Frage noch dazu, da ich mir das dort nicht wirklich vorstellen kann: Arbeitet ihr dort in Gruppen vor riesigen Apparaturen und experimentiert mit Rg und allsowas oder macht ihr sowas eher theoretisch am Computer? Gruß |
   
stefan stöckli (Stefanst)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Samstag, 27. Juli 2002 - 08:49 Uhr: |     |
Morgen an die Frühaufsteher :-) Also ich arbeite vorallem praktisch, das heisst nicht gerade mit riesigen Apparaturen, sondern so etwa bis 5l Volumen. Alles noch schön handlich und überschaubar. Kommt halt extrem drauf an wo du arbeitest. Der Computer dient eigentlich nur dazu, um Protokelle zu schreiben und sonstiges administrative Sachen zu erledigen. Diese arbeiten sind viel zu komplex als da man sie in näherer Zeit im PC simulieren könnte. Gruss Stefan |