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Dirk Schwarzer
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Donnerstag, 01. Juni 2000 - 22:58 Uhr: |     |
Ich finde auch, dass die konservative Gesetzeslage in Deutschland nicht mehr zeitgemäß ist, zumal die RAF bereits vor einiger Zeit offiziell ihre Auflösung bekanntgegeben hat (grins). Straftaten im Zusammenhang mit Sprengstoff lassen sich in den Verfassungsschutzberichten seit den 80er Jahren immer weniger finden. Wenn politisch gesehen Bedenken dagegen bestehen, die Freimengen für pyrotechnische Artikel anzuheben und für jedermann zugänglich zu machen, könnte die Verantwortung ja auch an die jeweiligen Vereine delegiert werden. So könnten die in der Regel zuverlässigen Vereinsmitglieder ihrem Hobby nachgehen, ohne in ihrer Ausübung so stark wie bisher beschränkt zu werden. |
   
Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Freitag, 02. Juni 2000 - 11:22 Uhr: |     |
Dirk, ich glaube, wir hätten auch ohne die RAF nicht wesentlich lockere Bestimmungen. In Deutschland (wie natürlich auch anderswo) haben die Behörden den Drang, alles überzuregulieren. Dazu kommt, daß in den letzten Jahrzehnten keine effektive Lobbyarbeit durch die Vereine gemacht wurde (bzw. die dazu notwendigen Organisationen fehlten). Die Richtung Deligation an Vereine wäre schon ein Ansatz. So hält man es auch in Nordamerika, der Schweiz und einigen anderen Ländern. Wobei ich das allerdings nicht auf die Vereine beschränken würde, denn es gibt in Deutschland eine wachsende Anzahl von Raketenfliegern, die aus den verschiedensten Gründen kein Interesse an einer Vereinsmitgliedschaft hat. |
   
Johannes Haux
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Samstag, 03. Juni 2000 - 07:21 Uhr: |     |
Oliver, ich kann Dir nicht ganz zustimmen. Der Gesetzgeber kann ein so heikles Gebiet nicht freigeben. Jeder Schütze ist eine Gefahr. Jeder der sich intensiv mit Modellraketen beschäftigt erwirbt automatisch Wissen über Zünder und Sprengstoffe und ist damit gefährlich. --> Der Gesetzgeber kann diesen Bereich nicht freigeben. Was bleibt ? Aus meiner Sicht sind nur Vereine in der Lage hier weiterzuhelfen. Denn, wenn der Bund dafür sorgen muß, dann haben wir etwas T2-ähnliches. Teuer, aufwendig und nicht sinnvoll, da keine weitere Fortbildung erfolgt. Oder noch teurer und aufwendiger, da Fortbildung Pflicht ist. Der Verein hat diese Nachteile nicht. Er ist billiger, einfacher und ermöglicht den fortlaufenden Kontakt. Für den HPR Bereich ( und ich denken, nur davon reden wir ) ist es unbedingt erforderlich, daß Projekte mit anderen geplant, besprochen und durchgeführt werden. In diesem Bereich geht es nicht um Spielzeug. Die Raketen sind zwar nicht so gefährlich wie ein 5 Kg Motor-Flugmodell, das Gefahrenpotential reicht jedoch aus, um Sicherheit und Vorsicht ganz hoch anzusiedeln. Wenn ich von uns ausgehe: Peter Schönw., Stefan Seemüller und ich bilden eine HPR Gruppe im HGV. Der Kontakt untereinander ist unbedingt notwendig. Nur so kann eine 4-Kg Level II Rakete ( Hellfire ) sauber und sicher aufgebaut werden. Fazit: Macht mir die Vereine nicht schlecht, nur weil es dort ´menschelt´ und ihr in der Vergangenheit schlecht Erfahrungen gemacht habt. Wenn unser Sport breiter wird, wird es auch neue Vereine geben und auch im Verein kann man Mitglied werden um an Material zu kommen - sich aber von den Vereinsabenden fernhalten. Wenn wir den Gesetzgeber, nach amerikanischem Vorbild, aus diesem Thema raushalten können, ist das nur fördernd. Gruß Johannes |
   
Achim Hofmann
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Sonntag, 04. Juni 2000 - 03:17 Uhr: |     |
Hallo Johannes, ganz so weit würde ich nicht gehen. Nicht jeder Schütze ist eine Gefahr. Er stellt allenfalls eine potentielle Gefahr dar, da er theoretisch seine Waffe missbrauchen könnte. Ebenso verhält es ich mit den Raketenfliegern. Missbrauch und Fahrlässigkeit müssen möglichst zuverlässig verhindert werden. Ich stimme dir zu, dass der Gesetzgeber diesen sensiblen Bereich niemals völlig freigeben wird. Wie du richtig sagst, wäre eine Selbstorganisation nach Vorbild der Tripoli der beste Weg. Da nicht in jedem verein Interessenten für HPR anzutreffen sind, könnte man vielleicht eine Art "High Power Gesellschaft" gründen, die die einzelnen Level regelt. Voraussetzung ist aber nach wie vor die Verfügbarkeit zugelassener Motoren. Vielleicht könnte man mal ermitteln, wer Interesse an HPR hat und auch bereit wäre sich an den Zulassungskosten zu beteiligen. Wir reden immer nur, aber nichts konkretes geschieht. Es müssen endlich mal klare Infos auf den Tisch, was die Zulassung betrifft. Stefan, falls du das liest, wie ist der Stand der Dinge? Grüsse, Achim |
   
Oliver Arend (Oliverarend)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Sonntag, 04. Juni 2000 - 13:45 Uhr: |     |
Vor allem: Wie viel kostet eine Zulassung? 2000 oder 200 DM? Würde der Hersteller Teile davon tragen? |
   
Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)
Bewertung: - Abstimmungen: 0 (Abstimmen!) | Veröffentlicht am Sonntag, 04. Juni 2000 - 22:57 Uhr: |     |
Johannes, wenn wir nach dem Motto "alles ist total gefährlich" diskutieren, dann kommen wir nur dahin, wo wir ohnehin schon sind: nämlich bei der Tatsache, daß durch die deutsche "Angst-Mentalität" alles total überreguliert ist! Damit Du mich nicht falsch verstehst: auch ich sehe in Treibsätzen eine potentielle Gefahrenquelle. Und es spricht nichts dagegen, uns auch selber zu schützen, indem wir nicht alles freigeben und jeder Idiot dann damit Unfälle verursachen kann. Nur sollte man eine gewisse Relation zwischen dem tatsächlichen Gefahrenpotential und den gesetzlichen Einschränkungen wahren. Wir hatten hier ja bereits darüber geredet, was alles so in DL zugelassen ist (etwa im Modellflugzeugbereich) und wie vergleichsweise beschränkt das Raketenhobby ist. Alles, was wir tun können ist -wie Achim sagte- eine Selbstregulierung. Auch in den USA gibt es "Basement Bomber" und Unfälle durch einzelne. Wenn man aber sagen kann "der hat sich nicht an die Vorschriften gehalten, bei bestimmungsmäßigen Gebrauch ist das Hobby ungefährlich" dann hat man immer ein Gegenmittel! Oliver, eine Zulassung kostet eher eine vierstellige Summe, wobei das von sehr vielen Faktoren abhängt. |
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