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Thomas Stach [Moderator] (Toms)

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Veröffentlicht am Donnerstag, 30. August 2001 - 23:22 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Tom schrieb unter "Fragen & Antworten - Treibsätze selber bauen" als Antwort auf die Nachricht von Oliver mit folgendem Inhalt: "Richard Nakkas Seiten sind wirklich gut, er hat nur einen großen Vorteil gegenüber uns hier in Deutschland: in den USA ist der Eigenbau von Treibsätzen nicht per se verboten (nur teilweise der Transport). Experimentalraketenbau, also das Bauen von Amateurraketen einschließlich der Treibsätze, kann man dort ausüben.

In Deutschland geht das in der Praxis kaum. Es sei denn, Du verfügst über alle Genehmigungen, Hersteller- und Feuerwerksscheine, zugelassene Produktionsstätten, geprüfte Gelände, Transportgenehmigungen, Aufstiegserlaubnisse und was weiss ich noch alles. Deshalb gibt es in Deutschland auch kein Hobby-Experimentalraketenbau nach den weltweit üblichen Definitionen (übrigens möchte ich hier nicht mißverstanden weden, also bitte genau durchlesen und auch sorry für die Jungs, die sich -nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit- immer noch Experimentalraketenflieger nennen)..."


Oli,
mal eine Ketzerfrage eingeschoben: Wie nennt man nun eine Rakete, die in erster Linie physikalische Experimente beförden soll - egal ob sie high/mid/low/sonstwie-gepowert ist?
altgr7clipartGRINS!

Tom
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Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)

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Veröffentlicht am Freitag, 31. August 2001 - 10:26 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Wie Du schon selber sagst: High-, Mid-, Low- oder um was es sich eben handelt. Schau Dir doch einfach die Definitionen bei der NAR, Tripoli, UKRA oder anderen relevanten Organistationen an, das ist ja nicht meine Erfindung...
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Thomas Stach [Moderator] (Toms)

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Veröffentlicht am Sonntag, 02. September 2001 - 11:37 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hallo Oliver!
Nochmal zu den "Experimentalraketen"!
Ich kenne doch diese Definitionen, ich wollte aber nur mal einen Denkanstoß geben. Das sind halt Modellbauer-Definitionen, aber es gibt eben Leute, die sich der Thematik "Raketen" von einer ganz anderen Seite nähern. Wir haben an der TU Braunschweig auch eine Experimentalraketengruppe ("erig"); dort kommen z.B. Studenten der Elektrotechnik mit einem neuen Beschleunigungs-Sensor und fragen: "Verhält sich die Schaltung in einem Bereich von +20 bis -20 g in etwa linear?" Dann wird eine Experimentieranordung entworfen, und mit einer Rakete gestartet. Diese Rakete benutzt zwar auch übliche Modellraketenmotoren, aber sie erfüllt eine Aufgabe, die über den reinen Selbstzweck des Raketenfliegens hinaus geht. Sie ist eben nur noch Payload-Vehicle, ein "Dienstleister". Ist sie in diesem Moment überhaupt noch ein Modell, oder schon eine "echte" (ballistische) Rakete?
Ich denke, der Begriff "Experimentalrakete" soll diesen Umstand umschreiben. Würden sich diese Leute als "Modellraketenflieger" bezeichnen, wäre das genauso falsch, wie die Bezeichnung "Raumfahrer"!
Oder?
Unbestritten ist aber auch die Tatsache, dass der BEGRIFF "Experimentalrakete" in der Vergangenheit sicherlich von Leuten/Gruppen benutzt wurde, die diesem Anspruch nicht gerecht wurden oder werden.
Ungeachtet dessen gibt es aber eine Welt jenseits des Modellraketenbaus, die noch lange nicht Raumfahrt ist - eben irgendwo dazwischen.
Dort sind Leute aktiv, die hervoragende Leistungen erbringen. Unsere "Erigs" sind z.B. gerade mit einer Auszeichnung aus Frankreich zurückgekehrt! (Nebenbei: Auf diesen Festivals in Frankreich, die weitgehend in der Hand der CNES sind, hat man dann wieder andere Definitionen: Mini-Fusee, Micro-Fusee...)
Jedenfalls gibt es eine Welt jenseits des reinen Modellbaus, die sicherlich Überschneidungen zu unserer Welt hier aufweist. Deren Anhänger aber pauschal über einen Kamm zu scheren, zu behaupten, sie seien nicht ganz auf der Höhe der Zeit, ist schlicht und ergreifend nicht fair, fast sogar beleidigend!
Aus Deiner Perspektive mag das stimmen, aber versuch das Ganze mal von aussen zu sehen.

Was meinst Du z.B., was die ERIG von den Starttagen der ARGOS hält? Sie betrachten es mit Grausen: "Die vielen schönen fetten Motoren, und keine Payload!!! "

Viele Grüße,
Tom
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Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)

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Veröffentlicht am Sonntag, 02. September 2001 - 15:35 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Halt, Tom, jetzt reden wir wirklich aneinander vorbei! Ich habe geschrieben:

Deshalb gibt es in Deutschland auch kein Hobby-Experimentalraketenbau nach den weltweit üblichen Definitionen

Und ich habe noch extra dazugeschrieben:

übrigens möchte ich hier nicht mißverstanden weden, also bitte genau durchlesen

Von wissenschaftlichem, studentischen etc. Raketenbau, Erig usw. war hier nie die Rede. Ist ja auch ein Hobbyforum...

Alles klar?

Wenn noch Diskussionsbedarf besteht, nix dagegen, nur schlage ich dann vor, es in ein neuen Thread zu verlegen...
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Jonas Veya (Applet)

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Veröffentlicht am Sonntag, 02. September 2001 - 16:37 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Hallo Tom,

ich habe das Gefühl du verwechselst Experimental- mit Amateurraketenbau, Experimental bezeichnet "nur" die verwendung eines selbst entwickelten Motor, das was die Unis machen ist Amateur-, bezw Semiprofessioneller Raketenbau.

Was du von der Argos behauptest ist nicht korrekt, ersten sind die meinsten Raketen keine Clubprojekte, zweitens gibts es durchaus Payload. (z.b. Ariane 4 Rakete enthält viel elektronische/mechanische Payload)

jene kleinen Raketen mit Nutzlast gehen auch unter Modellraketen, werden jedoch oft (oft auch zu unrecht) als Experimentalbau bezeichnet), ich würde sie eher als Modellrakete mit experimenteller Nutzlast bezeichnen.

Die frnaz. bez. sind deswegen anders, da das CNES (bezw. ANTSJ) die Raketen als "Anwerbemittel" für zukümftige Ingenieure, Wissenschaftler benutzt.


Gruss Jonas (der selbst mit einer Microfusée begann)
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Oliver Missbach [Sysop] (Oliver)

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Veröffentlicht am Dienstag, 04. September 2001 - 13:28 Uhr:   Beitrag editierenBeitrag löschenSchnellansichtBeitrag drucken   Beitrag verschieben (Nur für Moderatoren)

Ich kann Jonas nur zustimmen. Ansonsten habe ich heute wieder ein schönes Beispiel zu diesem Thema gefunden, das es vielleicht ein bischen verdeutlicht (habs daher auch in einen neuen Thread verschoben):

Einen Tag, nachdem wir hier angefangen haben, über das Thema zu reden, wurde -natürlich wie immer nur rein zufällig- im Hobbyseek-Verzeichnis folgender neuer Eintrag gemacht: Unter Alles ueber Experimentalraketen steht doch glatt als Beschreibung: High-Power und Experimentalraketen sind die Herausforderung im Modellraketen-Bereich (Seitenbetreiber: Tom Schumb, 2. RMV-Vorsitzender).

Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Da wird einerseits auch von Toms Verein und dem DAeC der internationale Sicherheitskodex propagiert, in dem steht, dass Modellraketen auf 1,5 kg Gewicht und 160 Ns Gesamtimpuls beschränkt sind (nachzulesen auf den Seiten der NAR etc. oder als deutsche Übersetzung auf modellraketen.de unter Knowhow). Und dann werden gleichzeitig auf deren Seiten Modelle mit 2, 3 oder 5 Kilo Gewicht und Motoren mit 360 oder 1126 Ns als "die Herausforderung im Modellraketen-Bereich" vorgestellt, natürlich mit viel Metall dazwischen.

Wie gesagt, ich sags nochmal ganz klar, um möglichen Kampagnen vorzubeugen: ich habe nichts gegen Amateur, Experimental- usw. Raketen! Aber es ist keinem geholfen, wenn man ein 20 Gramm Pappmodell mit einem A-Motor auf dieselbe Stufe wie ein 5 kg schweres Hartfaser/Metallmodell mit über 1000 Ns stellt. Wann lernt man endlich mal in Deutschland, Äpfel und Birnen auseinanderzuhalten, auch wenn beides Obst sein mag? Solange einige Vereine -offensichtlich nur noch aus Trotz- immer wieder die gleichen Unwahrheiten erzählen braucht man sich nicht wundern, wenn man in Deutschland für 5 Kilo Modelle diesselben Auflagen hat wie für den Flug eines 30 Gramm Modelles mit 2 gebündelten A-Motoren!

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