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Antares Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Donnerstag, 03. Oktober 2002 - 06:33 Uhr: |
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Wieviel PS (Pferdestärken) hat en Raketenmodell, welches von einen A8-3 B4-4 C6-3 C6-7 D7-3 Treibsatz angetrieben wird? (Gewicht des Modells: 100 g) Wieviel PS entwickeln die oben aufgeführten Treibsätze solo?
(Dieser Beitrag wurde von admin freigegeben) |
   
Andreas Fabijanec
Mitglied Benutzername: Rocketeer
Nummer des Beitrags: 37 Registriert: 05-2002
| Veröffentlicht am Montag, 07. Oktober 2002 - 22:01 Uhr: |
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Das einzige was ich dir bieten kann ist ein Diagramm dieser Treibsätz im Modellraketen INFO. Newtonsekunden (schub). Bei dieser kurzen Schubkraft lohnt sich das sowieso nicht zu Berechnen. Aber vielleicht weiss ja jemand anders besser bescheid? |
   
Jörn Martens
Moderator Benutzername: Joern
Nummer des Beitrags: 413 Registriert: 12-2000
| Veröffentlicht am Dienstag, 08. Oktober 2002 - 00:11 Uhr: |
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Wie Andreas schon sagte, es lohnt sich nicht, sowas zu berechnen, das werden extrem kleine Zahlen mit denen du ohnehin nix anfangen kannst. Außerdem wird das recht schnell kompliziert, weil sehr viele verschiedene Faktoren dabei eine Rolle spielen (Luftwiderstand (und damit also der Cw-Wert des Modells, Luftdicht bzw. Temperatur/Lage des Startplatzes), außerdem ändern sich Masse und Schub während des Fluges ständig). Da es dir vermutlich ohnehin nur um Größenordungen geht: Ich bin über den Daumen gepeilt eben auf ca. 0,05 PS bei einem 100g Modell auf D7 gekommen. Die anderen Werte sind entsprechend kleiner. [besserwissermodus] Der Wert in Newtonsekunden bezeichnet den sog. Kraftstoß, der Schub wird in Newton angegeben. [/besserwissermodus] |
   
Juerg Thuering
Fortgeschrittenes Mitglied Benutzername: Juerg
Nummer des Beitrags: 62 Registriert: 09-2000
| Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Oktober 2002 - 16:37 Uhr: |
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Rechnen lohnt schon... und es kommen dabei teilweise extreme Zahlen raus. Leistung = Arbeit / Zeit = Kraft * Weg /Zeit = Kraft * Geschwindigkeit! Damit ist die Leistung eines Treibsatzes von der erreichten Geschwindigkeit der Rakete abhängig, der gleiche Treibsatz leistet in verschiedenen Raketen nicht gleich viel. Mal ein paar Beispiele: Modell d=24mm, 100g, D12 -> P(^) = 1kw! (immerhin mehr als eine Bohrmaschine!) Modell d=70mm, 4.5kg, 2*J350 (2-stufig) -> P(^) = 92,4kW !!! (daran hätte mancher GTI-Fahrer schon viel Freude) und jetzt kommts ganz dicke: Modell d=80mm, 13kg, M1315 -> P(^) = 494kW!!!!! (Da wird sogar Schumi neidisch) Der gleiche Treibsatz mit einer hypothetischen 100kg Rakete: P = 24kW (die Rakete würde nur 18m/s erreichen) Im Gegensatz zu den meisten anderen Antriebssystemen ist der Raketenantrieb in seiner Kraft unabhängig von der Geschwindigkeit des Vehikels (keine Gänge zu schalten) und wie die Formel zeigt geht die Geschwindigkeit direkt in die Leistung ein. Daher die exorbitanten Werte bei grossen Geschwindigkeiten. Aber das sind trotzdem nicht virtuelle Leistungen sondern echte, und diese Zahlen helfen sicher mit den nötigen gesunden Respekt vor unseren "Spielzeugen" zu bewahren. Gruss Jürg ARGOS |
   
Juerg Thuering
Fortgeschrittenes Mitglied Benutzername: Juerg
Nummer des Beitrags: 66 Registriert: 09-2000
| Veröffentlicht am Freitag, 18. Oktober 2002 - 22:18 Uhr: |
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ooops... der Oliver Arend hat mich da grad auf was aufmerksam gemacht was zu wenig klar rausgekommen ist: Vor lauter Freude an den Gleichungen hat sich ein Fehler eingeschlichen, die obigen Rechenbeispiele wäre die "Leistungen" von Raketen als ganzes System, nicht des Treibsatzes. Die Definition ist allerdings etwas "übers Knie gebrochen" und unsinnig weil eben die Vehikelgeschwindigkeit/Gewicht in die Gleichung eingeht, das wollte ich mit den letzten beiden Gleichungen mit dem M1315 illustrieren. Also machen wir es doch wissenschaftlich exakter: Eine gebräuchliche Art die Leistungsfähigkeit eines Raketenantriebes zu umschreiben ist der spezifische Impuls (USA: [s], Rest der Welt wohl [Ns/kg]), dies ist aber nur eine Leistungskenngrösse, keine wirkliche Leistung. Weiter gibt wird oft die Strahlgeschwindigkeit c als Leistungsindikator verwendet, je höher die Austrittsgeschwindigkeit umso höher die (spezifische) Leistung. Jetzt müsste ich Suton konsultieren, aber ich versuchs mal ohne: F = (dm/dt)*c P = 1/2*(dm/dt)*c*c -> P = 1/2*F*c Jetzt müsste man wissen wie hoch c für den entsprechenden Treibsatz ist. Angenommen 1000m/s für BP, 2000m/s für Composite ergäbe das Spitzenwerte von (uäää): 10kW für den D12 700kW für den J350 1700kW für den M1315 ob das wohl stimmt? :-)))) Ich muss wohl doch noch in den Suton reinschauen und werde nach ALRS berichten ob das so stimmt oder wie es wirklich ist! Jetzt habe ich keine Zeit. Herzliche Grüsse Jürg (Fortsetzung folgt) ;-)
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