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Peter Gisder
Moderator Benutzername: Peter
Nummer des Beitrags: 952 Registriert: 02-2001

| Veröffentlicht am Sonntag, 29. September 2002 - 20:47 Uhr: |
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Eine Frage an die Sprayer: Bei mir im Baumarkt gibt es Lacke in Kunstharz- und Acrylversionen. Welche nehmt denn Ihr, welche ist besser? Ich habe festgestellt, dass der Kunstharz-Lack ewig+3 Tage zum Trocknen braucht, während der Acryllack schon nach einer halben Stunde schleifbar ist. Außerdem vertragen die beiden Lacke sich nicht so sonderlich pegi |
   
Jürgen Mehlin
Moderator Benutzername: Jüme
Nummer des Beitrags: 179 Registriert: 01-2001
| Veröffentlicht am Sonntag, 06. Oktober 2002 - 14:10 Uhr: |
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Hi Pegi von Sprayer zu Sprayer: Wenn du das System von einem Hersteller (Grundierungen,Füller,Haftgrund,Farblacke und Klarlacke) nimmst, biste auf der sicheren Seite. Das liegt daran dass die Hersteller unterschiedliche Lösungsmittel bei der Formulierung/Rezeptur verwenden und diese sich wiederum mit den Pigmenten,Bindern ua.Zuschlagstoffen anderer Hersteller nicht vertragen. Dadurch entstehen dann Trocknungszeiten von ewig&3tagen,Blasen,Risse,Pustel und und und. Jürgen
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Peter Gisder
Moderator Benutzername: Peter
Nummer des Beitrags: 970 Registriert: 02-2001

| Veröffentlicht am Sonntag, 06. Oktober 2002 - 14:40 Uhr: |
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Hallo Juergen, danke fuer den Hinweis (haette ich auch selber draufkommen koennen ,grmbl...) Bisher war fuer mich eher der Preis der entscheidenen Punkt, aber da gibt es ja wirklich enorme Unterschiede. pegi |
   
Oliver Missbach
Forum-Administrator Benutzername: Oliver
Nummer des Beitrags: 2675 Registriert: 01-2000

| Veröffentlicht am Sonntag, 06. Oktober 2002 - 14:49 Uhr: |
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Pegi, ich habe früher Modellbaulack auf Polyurethanbasis von Simprop verwendet. Inzwischen bin ich auf Autospray auf Kunstharzbasis umgestiegen. Mit beiden war ich sehr zufrieden. Der Vorteil von Autolack ist der günstigere Preis und die bessere Verfügbarkeit (versuche mal, diesen Simprop-Lack irgendwo herzubekommen...). |
   
Roman Lukas Snajdr
Gold Mitglied Benutzername: Roman
Nummer des Beitrags: 179 Registriert: 12-2000
| Veröffentlicht am Montag, 07. Oktober 2002 - 13:57 Uhr: |
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hallo , also ich will meine rac so militär-grau ansprühen ,aber das körperrohr ist ziemlich so hmm wie soll ich sagen also ein bisschen kaputt. Teilweise ist nämlich die oberste Schichtder pappe weg und so(nicht so schlimm) aber ich will das der lack ganz gleichmäßig ist soll ich dann einfach an den stellen näher ran gehen und das ganze dann fein abschleifen??? by Roman Snajdr
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Peter Gisder
Moderator Benutzername: Peter
Nummer des Beitrags: 976 Registriert: 02-2001

| Veröffentlicht am Montag, 07. Oktober 2002 - 14:15 Uhr: |
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Hm, probiers doch mal mit spachteln. Dazu will ich auch noch was wissen: Ich hatte kürzlich (erstmals) mit Spachtelmasse versucht, die Spiralrillen zuzukleistern, 600er Schleifpapier, Lack, nochmal schleifen -> die Stellen, an denen die Spachtelmasse ist, sind wunderbar glatt, der Rest - naja... (ich sach lieber mal nicht, wo das Rohr herwar ) Pegi folgert: wenn man das komplette Rohr mit Spachtel überziehen würde + schleifen + Lack, bekäme man da die begehrte Superwahnsinnsoberfläche? Oder ist das ein Overkill - Spachtel wiegt ja auch was (und stinkt erbärmlich...) pegi |
   
Jürgen Mehlin
Moderator Benutzername: Jüme
Nummer des Beitrags: 181 Registriert: 01-2001
| Veröffentlicht am Montag, 07. Oktober 2002 - 14:25 Uhr: |
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Hi Pegi, für mich ist/war auch immer der Preis massgebend. Immer so im unteren-mittleren P-gefüge. Irgendwann möchte ich mal die K2-Sprays(Autolacke) ausprobieren,sind zwar ca. 50-75% teurer,aber mal schaun was für ein Sprühbild die abliefern. Mit Simprop(PUR-Gelb)hab ich keine guten Erfahrungen gemacht. Brauchte ewig&3tage*10 zum trocknen(ja,wir wissen nun wie so);sehr schlechte Deckeigenschaft,aber super Verlauf und somit Nasenbildung.Die Marke kommt mir nicht mehr ins Haus und ausserdem sündhaft teuer. @Roman: Um die beschädigte Pappe zu rep. nimmste am besten einen Sperrgrund o. Holzgrund. Einpinseln,gut trocknen lassen und mit 400er Papier feinschleifen. Wenn de mit dem Spraylacken zu nahe ran gehst gibs nur Tränen,Nasen usw. Jürgen |
   
Roman Lukas Snajdr
Gold Mitglied Benutzername: Roman
Nummer des Beitrags: 180 Registriert: 12-2000
| Veröffentlicht am Montag, 07. Oktober 2002 - 14:46 Uhr: |
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hi ihr beiden, also das mit der spachtelmasse will ich erlichgesagt nicht weil die rac sowieso schon 279g wiedt und ich sie auf nen d7-3 starten will... @jürgen: also ich meine wenn das modell liegt nicht wenn es steht denn wenn es steht läuft die farbe sowieso runter=weine weine(tränen) by Roman Snajdr
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Andreas Wirth
Mitglied Benutzername: Awes
Nummer des Beitrags: 21 Registriert: 08-2002

| Veröffentlicht am Montag, 07. Oktober 2002 - 19:19 Uhr: |
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Hallo miteinander Zum Thema Simprop-PU-Lacke: diese sind auf genau einen Zweck optimiert, nämlich Chemikalienbeständigkeit. In diesem Bereich sind sie auch die besten mir bekannten Kunstharz-Einkomponenten-Lacke. Verbrennungsprodukte von Modellmotoren (vor allem die Verbrennungsrückstände der Synthetischen Öle) sind extrem agressiv und lösen mit der Zeit jede Lackschicht an. Simprop-Lacke halten am längsten - es sei denn, man nimmt 2K-Lacke, was ich sowieso allen empfehle, die nicht auf Spraydosen angwiesen sind. Die von euch beobachteten Phänomene (langsames Trocknen, Nasen, der Preis) sind mir auch bekannt. Diese Farben reagieren sehr intolerant auf nicht perfekt abgestimmte Untergründe und Verdünnungen, auf ungünstige Temperaturen, auf zu lange Lagerung - wie gesagt, sie sind auf einen anderen Bereich optimiert. Thema Acryl: ich arbeite nur noch mit diesen Lacktypen, und hier ausschliesslich aus dem Töpfchen, nicht aus der Spraydose (ich habe einen Kompressor ...). Grund: aus dem Topf sind sie praktisch lösemittelfrei, trocknen schnell und sind recht unempfindlich auf Kombinationen verschiedener Lacksorten. Alle Geräte kann man anschliessend mit Wasser reinigen. Achtung: Lackreste nie in den Abfluss kippen - auch die sog. "lösemittelfreien" Lacke enthalten geringe Mengen an Lösungsmitteln, dazu Dispergierungsmittel (sonst lösen sich die Acrylharze nicht im hier verwendeten Lösungsmittel Wasser) und Sikative. Sondermüll!! Thema gelbe Farbe: Gelb ist bei allen mir bekannten Lacke die am schlechtesten deckende Farbe. Grund: die Bindemittel schlucken meines Wissens nur geringe Mengen der verwendeten Pigmente. Das Problem bestand nicht, als man noch Cadmium verwendet hat (!). Anders beim Weiss: hier verwendet man i.A. Titandioxid, das sich sehr fein mahlen lässt und in grossen Mengen in die Lacke eingebracht werden kann. Darum decken weisse Lacke meistens sogar besser als rote oder grüne! Thema Grundierung auf rauen Papier- oder Kartonoberflächen: Ich löse das Problem unterdessen so, dass ich das Rohr zweimal mit Hartgrund streiche, dann mit 400er-Papier schleife, dann noch einmal streiche und mit 600er schleife. Danach kommt der Lack; meistens zwei dünne Schichten Acryl; zum Schluss ein 2K-Klarlack. Oder (wenn's schnell gehen muss und man die Rakete sowieso nicht so genau anschaut): einfach einmal mit Acryl drüber (streichen, nicht spritzen - ich kann viel dickere Farbschichten aufbringen, ohne dass es Nasen gibt, da die Farbe weniger stark verdünnt ist!). Noch ein Nachtrag zum Decklack: Wenn ich am Schluss mit Klarlack decke, kann ich darunter auch Lacke mit unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften verwenden (glanz, seidenmatt, matt) und die Glanzstufe am Schluss bestimmen. Natürlich hat der Untergrund einen Einfluss auf den Glanz; bei einem 2K-Acryl-Decklack ist er aber kaum mehr sichtbar. Noch etwas zum Thema Nasen: Am schlimmsten ist es in den Ecken zwischen Flossen und Körperrohr. Beim Spritzen sammeln sich dort Farbmengen, die für eine Schichtdicke sorgen, wie ihr sie auf der ganzen Rakete sonst nie spritzen würdet. Tipp: nie direkt in die Ecken spritzen! Gespchtelt werden Kartonrohre von mir nicht mehr. Ich verwende Grundierfüller (auch Spritzspachtel genannt), der solche Unebenheiten problemlos abdeckt. Allerdings: geht nur mit einer Pistole mit grosser Düse (ø 1.5-2mm) und einem entsprechend leistungsfähigen Kompressor. Und: teuer, teuer. Lohnt sich nur bei entsprechenden Raketen - wird nämlich auch ziemlich schwer! Soviel zur Theorie - in der Praxis muss es bei mir jewweils eher schnell gehen (siehe oben)! ;-) Gruss Andi |
   
Peter Gisder
Moderator Benutzername: Peter
Nummer des Beitrags: 977 Registriert: 02-2001

| Veröffentlicht am Montag, 07. Oktober 2002 - 19:42 Uhr: |
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Hey, wau: endlich mal ein Grundsatzartikel zu dem Thema. Heißen Dank, das hilft weiter, auch wenn ich leider keine Spritzpistole habe (ich hatte mal einen Ferienjob in einer Lackiererei, aber das ist nun auch schon etwas her ) Ich werde wohl schon aus praktischen Gründen (Trockenzeit) die Acrylversion nehmen. 24h Warten ist mir dann doch zu nervig... pegi |
   
Jörn Martens
Moderator Benutzername: Joern
Nummer des Beitrags: 412 Registriert: 12-2000
| Veröffentlicht am Montag, 07. Oktober 2002 - 23:43 Uhr: |
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ich arbeite nur noch mit diesen Lacktypen, und hier ausschliesslich aus dem Töpfchen Kannst du hier bestimmte Marken besonders empfehlen? Bzw. mit welchen arbeitest du? Ich hab bisher hauptsächlich mit Alkyl-Lacken und den kleinen Revell-Pöttchen gearbeitet, aber durch die Lösungsmittel ist ein Arbeiten in (geschlossenen) Räumen fast undenkbar, so dass ich eigentlich immer im freien lackiere und auch das Reinigen mit LöMi ist eine ziemliche Schweinerei und Gestank. Mit den Trocknungszeiten war ich eigentlich immer recht zufrieden. |
   
Andreas Wirth
Mitglied Benutzername: Awes
Nummer des Beitrags: 23 Registriert: 08-2002

| Veröffentlicht am Dienstag, 08. Oktober 2002 - 12:54 Uhr: |
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Hallo Jörn Bei den Acryllacken verwende ich meistens die von der Migros - haben ein recht gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ansonsten von Ruco (2K-Lack, Acryl) und Sikkens (Grundierfüller). Ausserdem verwende ich auf Polystyrol (Joghurtbecher-Material, vor allem bei Nasen und einigen Leitflächen in Gebrauch) einen Haftprimer aus der Spraydose von Ruco. Polystyrol hat den grossen Nachteil, dass es "schwitzt"; d.h. noch über Jahre Styrol abgibt - was dafür sorgt, dass alles Anschleifen vor dem Lackieren nichts nützt; die Lackschicht platzt nach einiger Zeit bei jedem Schlag ab. Gruss Andi |
   
Andreas Schaible
Mitglied Benutzername: Aschaible
Nummer des Beitrags: 36 Registriert: 04-2002
| Veröffentlicht am Mittwoch, 09. Oktober 2002 - 11:29 Uhr: |
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estes tomcat 2086 ich habe diese modell gekauft und bin am bauen. jetzt habe ich bemerkt dass mir die seiten 3/4 und 13/14 der bauanleitung fehlen. kann mir diese jemand mailen/faxen und hat jemand dieses modell schon gebaut und kann mit tips geben. danke im vorraus andy |
   
Jürgen Mehlin
Moderator Benutzername: Jüme
Nummer des Beitrags: 183 Registriert: 01-2001

| Veröffentlicht am Mittwoch, 09. Oktober 2002 - 17:03 Uhr: |
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Hi Andy meinst du mit Seite 3: Konstruktionswerkzeuge/Rohrmarkierungsschablone Seite 4: Explosionszeichnung Seite 13: Zusammensetzen des Rumpfes(Endstufe) Seite 14: Führungsrohre anbringen/Zusammensetzen der Tragflächen Hab hier die Bauanleitung EST 3934 in deutsch,englisch,französisch Was brauchst du nun genau! mfg Jürgen |
   
Oliver Missbach
Forum-Administrator Benutzername: Oliver
Nummer des Beitrags: 2685 Registriert: 01-2000

| Veröffentlicht am Mittwoch, 09. Oktober 2002 - 17:16 Uhr: |
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Andreas, hier gings eigentlich um das Lackieren :-) Bitte sei doch so nett und schau das nächste Mal auf das Thema, Danke! Andy, die Acryllacke hatte ich auch schon einmal in Erwägung gezogen. Da sie wasserlöslich sind würde mich interessieren, wie es mit der "wetterfestigkeit" aussieht. Oder werden diese Lacke nach dem Austrocknen automatisch wasserfest? |
   
Jürgen Mehlin
Moderator Benutzername: Jüme
Nummer des Beitrags: 184 Registriert: 01-2001

| Veröffentlicht am Mittwoch, 09. Oktober 2002 - 18:06 Uhr: |
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Hi Andreas Polystyrol hat den grossen Nachteil, dass es "schwitzt"; d.h. noch über Jahre Styrol abgibt das stimmt mich ziemlich nachdenklich wenn da über Jahre Styrol ausblüht; da das Zeug recht giftig ist. Andererseits besteht auch die Möglichkeit dass durch die Fromm-/Presswerkzeuge --> Siliconeöle auf das Material übertragen wird und dadurch die Haftung von Grundierungen/Lacken erschwert wird. Wenn dem so ist,dann die Teile 1-2mal mit Waschbenzin reinigen. Gruss Jürgen
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Johannes Haux
Moderator Benutzername: Johannes
Nummer des Beitrags: 394 Registriert: 10-2000

| Veröffentlicht am Mittwoch, 09. Oktober 2002 - 18:41 Uhr: |
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Hi, da hab ich einen Satz uebersehen und durch Jueme wiederentdeckt: >Polystyrol hat den grossen Nachteil, dass es "schwitzt"; d.h. noch über Jahre Styrol abgibt. Das kann kaum sein, da es Polystyrol in 'Lebensmittelqualitaet' gibt als EPS (Styropor) fuer Fleich und Gefluegelteil im Supermarkt. Auch Daemmplatten aus EPS zeigen dieses 'Ausschwitzen' nicht (sonst koennte auch kaum ein Putz darauf haften). Gruss Johannes |
   
Andreas Johanning
Neues Mitglied Benutzername: Andros
Nummer des Beitrags: 7 Registriert: 05-2002
| Veröffentlicht am Mittwoch, 09. Oktober 2002 - 18:47 Uhr: |
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Ich bin zwar eher ein Neuling in Sachen lackieren, aber ich habe wie Jörn Martens bisher die kleinen Revell-Pöttchen benutzt! Die stinken zwar erbärmlich, aber ansonsten sind die Farben sehr schnell trocken und mann kann gut damit arbeiten! Andreas |
   
Oliver Missbach
Forum-Administrator Benutzername: Oliver
Nummer des Beitrags: 2686 Registriert: 01-2000

| Veröffentlicht am Mittwoch, 09. Oktober 2002 - 18:56 Uhr: |
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Andreas, die habe ich früher auch benutzt, weil es dort auch eine grosse Auswahl gibt. Und zwar ca. 50% verdünnt und dann mit dem Airbrush aufgesprüht. Acryllacke gibt es zwar auch in kleinen Töpfchen, ich hatte mich wg. der Wasserfestigkeit (siehe oben) noch nicht rangetraut. Mittlerweile muss ich zugeben, daß ich wieder zu Spraydosen zurückgekehrt bin. Die Schweinerei mit Airbrush waschen etc. ist mir einfach zu viel geworden. |
   
Jörn Martens
Moderator Benutzername: Joern
Nummer des Beitrags: 414 Registriert: 12-2000
| Veröffentlicht am Mittwoch, 09. Oktober 2002 - 19:15 Uhr: |
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Das kann kaum sein, da es Polystyrol in 'Lebensmittelqualitaet' gibt als EPS (Styropor) fuer Fleich und Gefluegelteil im Supermarkt. Doch, doch, das stimmt schon. Bei der Polymerisation reagiert das Styrol nicht zu hundertprozent zu Polystyrol, es bleiben immer (mehr oder weniger) kleine Mengen Styrol im Material übrig. Man ist natürlich bemüht durch Veränderung der Reaktionsbedingungen eine möglichst hohen Polymerisationsgrad zu erreichen, geringe Mengen bleiben aber immer vorhanden. Das ist natürlich auch bei den Lebensmittelverpackungen der Fall. Besonders fatal ist, dass Styrol ein Lipophil ist, d.h. es ist fettlöslich und diffundiert deshalb (ähnlich wie die verschiedensten Weichmacher) mit der Zeit in die (fetthaltigen) Lebensmittel. Zur Beruhigung: es handelt sich dabei um sehr geringe Mengen (µg-Maßstab). Ob diese Mengen in der Lage sind, eine Lackschicht anzulösen/zu schädigen kann ich nich sagen, aber ich wage es zu bezweifeln, weil die Mengen doch recht gering und nach und nach freigesetzt werden. Wenn dem so ist,dann die Teile 1-2mal mit Waschbenzin reinigen. Vorsicht, PS wird durch unpolare LöMi angelöst. |
   
Andreas Wirth
Mitglied Benutzername: Awes
Nummer des Beitrags: 25 Registriert: 08-2002

| Veröffentlicht am Mittwoch, 09. Oktober 2002 - 20:03 Uhr: |
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Hallo miteinander Ich bin zwar kein Lackierprofi; meine Infos habe ich aber von Profis (Lackhersteller). Ich verlasse mich deshalb darauf - was nicht heissen will, dass sie der Weisheit letzter Schluss sind. Nachdem ich aber im hiesigen Farbenladen (Feusi Winterthur/CH) eine Verkäuferin über eine Stunde lang mit meinen Problemen belästigt habe, sie mit drei Herstellern telefoniert hat und ich auch direkt mit ihnen gesprochen habe, war ich einen riesigen Schritt weiter. Zum Thema Styrol: Sorgen macht mir am PS (im Modellbau) nicht das Styrol, dass vor dem Lackieren ausgeschwitzt wurde, sondern das, was danach kommt und sich zwischen dem Grundmaterial und meiner Lackschicht sammelt! Ich gehe nämlich davon aus, dass meine Raketen i.A. mehr als ein paar Wochen überleben... Dieses Styrol hebt die Lackschicht richtiggehend an, so dass sie nur noch punktuell am Untergrund hält. Und so flexibel ist allenfalls eine Latexhülle (gepudert oder mit Gleitmittel ...), dass sie dann keine Risse bekäme. Des Weiteren sind die drei Fachleute, die ich gefragt habe, fast in Ohnmacht gefallen, als ich ihnen geschildert habe, unter welchen Bedingungen die Lacke halten sollen: - Verschiedene Untergründe (Holz, Metall, Duroplaste und Thermoplaste verschiedenster Zusammensetzungen). Auskunft: an sich braucht jeder Untergrund einen anderen Primer! - Schichtaufbau: 1. spezifischer Primer für das Grundmaterial, 2. Spachtel / Grundierfüller, 3. Primer als Haftvermittler zwischen Grundierfüller und Lack, 4. Lack (normal: 3-4 Schichten), 5. ev. Decklack (je nach gewünschter Witterungsbeständigkeit und Glanz). - Mit etwas Sorgfalt und einigen Kompromissen bez. Oberflächenqualität ist auch ein einfacherer Aufbau möglich, ohne bei der Haltbarkeit viel zu verlieren: 1. Primer wo zwingend nötig (Holz, Karton, Thermoplaste); 2. Grundierfüller, wenn glatte Oberfläche gewünscht (keine Kraterlandschaften, Wicklungen nicht mehr sichtbar), 3. Lack (1-2 Schichten, je nach Farbe -> gelb!), 4. Decklack, wenn sinnvoll (gleicher Glanz, Schlagfestigkeit). - Thema Lacktyp (Acryl oder Kunstharz): Um noch etwas weitere Verwirrung zu sähen: Weissleime sind Kunstharzkleber - z.T. auf Acrylbasis .... Die heute verwendeten Lacke sind an sich alles Kunstharzlacke; ob sie jetzt auf Acryl-, PU-, Polyester oder wGw-Basis sind (wGw: weiss Gott was; Polyester enthält übrigens auch Styrol). - Alle Typen gibt es als 1K- oder 2K-Version. - - Alle gibt es Hochglanz oder in verschiedenen Stufen mattiert (können im Profiladen entsprechend bestellt werden). - Für fast alle Typen gibt es verschiedene Primer, Grundierfüller und Decklacke für verschiedene Untergründe und verschiedene Belastungen (Innen/Aussen, stabile oder flexible Materialien). - Deutlich flexibler und sicherer sind immer die 2K-Typen; diese können mit verschiedenen Härtern für verschiedenen Untergründe und Topfzeiten optimiert werden. - Alle Profilacke müssen professionell verarbeitet werden - vor allem in einem Bereich: Schutz! (Staubschutzmasken helfen hier gar nichts mehr; es braucht Masken mit auf Lösungsmittel abgestimmten Filtern und Schutzbrillen; die Lösungsmittel greifen mit der Zeit auch die Nervenzellen in der Haut an - ich habe einen Kollegen, der Maler ist und aufhören musste mit Gitarrespielen, weil er kein Gefühl mehr hat in den Fingerspitzen). Will noch jemand lackieren? Zurück zum Alltag: Ich rate wirklich zu Acryllacken. Aus der Dose/Büchse sind sie lösungsmittelarm (in der Schweiz: <5%;>50%). Damit sind Dämpfe kein Problem mehr. Dies gilt nicht für die Spraydosen - diese Acryllacke haben einen sehr viel höheren Anteil an Lösungsmitteln und verteilen sie ausserdem zu etwa 90% neben das Ziel! Leider erreichen Acryllacke als Einkomponentenlacke nie den Glanz von Kunstharlacken. Damit kann ich gut leben (ich mag diese immer etwas speckig aussehenden Hochglanzmodelle sowieso nicht so sehr). Bezüglich Festigkeit gegenüber Lösungsmitteln sind sie recht beständig. Dies gilt sowohl für stark polare Lösungsmittel (Wasser), für schwach Polare (Alkohole wie Methanol und Aethanol, sprich Schnaps oder Brennsprit), als auch für apolare (wie Benzin, Aceton oder höhere Alkohole wie Buthanol, Propanol und Isopropanol - all diese kommen in den klassischen Universal- und Nitroverdünnern vor). Fazit: Ich verwende bei einfacheren Modellen vor allem Acryl, und wenn es super werden soll den oben erwähnten Schichtaufbau; hier je nach Zweck mit verschiedenen Lacktypen. Uff; jetzt habe ich mir wieder fast den Wolf geschrieben. Ich leide eben etwas unter Logorrhoe (Verbaldurchfall). Es Grüessli Andi |
   
Oliver Missbach
Forum-Administrator Benutzername: Oliver
Nummer des Beitrags: 2604 Registriert: 01-2000

| Veröffentlicht am Montag, 25. November 2002 - 16:30 Uhr: |
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Andi, ich habe mal eine Frage zur Verträglichkeit unterschiedlicher Lacktypen. Ich müßte eines meiner Modelle, das ich damals mit Simprop-Lacken besprüht hatte (also auf PU-Basis), überlackieren. Hast Du Erfahrungen, wie verträglich dieser Lack mit diesen sog. "Autolacken" auf Kunstharzbasis ist? Ich weiss, das man Lacke normalerweise nicht mischen sollte, wenn jedoch nichts dagegensteht würde ich aus diversen Gründen lieber Autolack verwenden. Oliver fliegt zum Mars auf Ticket No. 3147793
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Andreas Wirth
Junior Mitglied Benutzername: Awes
Nummer des Beitrags: 43 Registriert: 08-2002

| Veröffentlicht am Montag, 25. November 2002 - 17:36 Uhr: |
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Sali Oli Ehrlich gesagt: keine Ahnung. Sicher bist du, wenn du mit Klarlack auf 2K-PU-Basis arbeitest; alles Andere müsstest du ausprobieren. Gruss Andi ... and keep the pointy end up!
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Oliver Missbach
Forum-Administrator Benutzername: Oliver
Nummer des Beitrags: 2605 Registriert: 01-2000

| Veröffentlicht am Dienstag, 26. November 2002 - 15:39 Uhr: |
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Für 2K-Lacke fehlt mir leider eine geeignete Räumlichkeit zum Sprühen. Aber ich werde es mal an einer, wie man so schön sagt, unauffälligen Stelle ausprobieren. Sonst werde ich halt wieder zu Simprop greifen müssen. Oliver fliegt zum Mars auf Ticket No. 3147793
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